Freitag, 5. September 2008

Haircut: EZB verteuert Bereitstellung von Liquidität

Die EZB verschärft Kreditbedingungen. EZB-Chef Jean-Claude Trichet hat gestern angekündigt, dass die Zentralbank für die Bereitstellung von Liquidität an die Kreditinstitute ab Februar 2009 höhere Risikoabschläge (Haircut) verlangt. Das bedeutet, dass sich die Refinanzierungskosten der Banken erhöhen. Es wird zwar nach Angaben von Trichet an der breiten Zahl an Wertpapieren nichts geändert, aber die Geschäftsbanken müssen von jetzt an mehr Sicherheiten für EZB-Kredite (Repo) hinterlegen.

Die EZB erhebt auf alle mit Forderungen verbrieften Anleihen („Asset Backet Securities, ABS) ein Bewertungsabschlag („uniform risk premium“) von 12%. Von den Papieren, für die es keinen Marktwert gibt, werde zudem ein zusätzlicher Abschlag (Hair cut) von rund 5% abgezogen. Inzwischen sind die Prämien für die Absicherung von Kreditrisiken zum Wochenausklang deutlich gestiegen. Das zeigen die Credit Default Swaps (CDS) auf den Markit iTraxx Financial Index, der nachrangige Anleihen („subordinated debt“) von 25 europäischen Unternehmen (Banken und Versicherungen) erfasst. Der Index ist laut Bloomberg um 13 Basispunkte auf 178 Punkte gestiegen. Das ist gemäss JP Morgan Chase der höchste Stand seit dem 1. April. Ein Indexanstieg bedeutet eine Verschlechterung von Kredit-Qualitäten. Mit anderen Worten haben sich die Anspannungen am Kreditmarkt weiter zugespitzt.

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