Mittwoch, 24. September 2008

Kreditderivate: Skepsis über Rettungsfonds führt zu Ausweitung von Spreads

Der 700 Mrd. Dollar schwere Rettungsplan der amerikanischen Regierung für die Banken an der Wall Street sorgte nur für eine kurze Zeit für Entspannung. Bei der ersten Anhörung im Kongress stiessen Finanzminister Henry Paulson und Notenbankchef Ben Bernanke auf heftigen Widerstand. Die Unsicherheit über die realwirtschaftlichen Auswirkungen des Rettungsfonds führte am Markt zu einem Anstieg der Kosten für die Absicherung von Kreditrisiken.

Markit iTraxx Crossover Europe Index (5Y):


Die Credit Default Swaps (CDS) für den Markit iTraxx Crossover Index, der 50 europäische Unternehmen mit riskanter Bonität umfasst, legte um 17 Basispunkte auf 579 Punkte zu. Das bedeutet, dass Gläubiger deutlich mehr zahlen müssen, um sich gegen das Risiko „Zahlungsausfall“ (default) abzusichern. Die CDS für den Markit iTraxx Financial Index für 25 europäische Banken und Versicherungen stieg um 5,5 Basispunkte auf 110 Punkte.

Der CDS-Markt hat insgesamt ein Volumen von 62'000 Mrd. Dollar erreicht. Mit CDS (Kreditderivate) wollen sich Anleger gegen Ausfälle von Anleihen von Banken und Unternehmen absichern. Der Versicherungsgeber verspricht, im Konkursfall eine im voraus vereinbarte Summe an den CDS-Käufer zu zahlen. Der Versicherungsnehmer überlässt dem Verkäufer im Gegenzug das einschlägige Wertpapier. Wäre AIG zusammengebrochen, wären alle von AIG ausgestellten CDS-Kontrakte (440 Mrd. Dollar) wertlos geworden.

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