Die japanischen Staatsanleihen (JGB) haben vergangene Woche für alle
Laufzeiten (bis auf 40 Jahre eine Rendite) von weniger als 0,4% abgeworfen.
So tief ist also das Rendite-Niveau in Japan
entlang der gesamten Ertragskurve (yield
curve), inzwischen besonders geprägt durch die Einführung von Negativ-Zinsen
durch die japanische Notenbank (BoJ) am 29. Januar 2016.
Nachdem auch die EZB im März und Riksbank aus
Schweden im April die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik ausweitete, hat
sich das Volumen der Staatsanleihen mit Negativ-Rendite inzwischen deutlich
erhöht.
Derzeit beläuft sich der Wert der Staatspapiere
mit einer Rendite von weniger als Null Prozent auf rund 7,800 Mrd. USD, wie Bloomberg
meldet.
Der gesamte Wert der Staatsanleihen mit
Negativ-Rendite, Graph: Bloomberg
Die Rendite der japanischen Staatsanleihen mit 40
Jahren Laufzeit, Graph: Bloomberg
Selbst Argentinien hat nach einer 15-jährigerAbstinenz am Kapitalmarkt Anleger so begehrt, dass das gesamte Volumen der
Gebote nach Angaben von FT aus London rund 70 Mrd. USD betragen hat.
Argentinien hat schliesslich 16,5 Mrd. USD für
verschiedene Laufzeiten eingenommen. Das Default
(rund 95 Mrd. USD) hatte im Jahr 2001 stattgefunden.
Argentiniens Rückkehr an den Kapitalmarkt, Graph: FT
Die ganze Entwicklung deutet darauf hin, dass die
globale Wirtschaft nach wie vor in einer Liquiditätsfalle steckt. Die
Liquidität hat keine Opportunitätskosten mehr, wenn die nominalen Zinsen an die
Nullzins-Grenze (zero lower bound) gelangen:
Die Geldbestände dienen ab diesem Punkt als Wertaufbewahrungsmittel, nicht als
Zahlungsmittel.
PS:
Die effektive Duration im globalen Anleihemarkt ist mittlerweile nach Angaben von
Bloomberg auf 6,84 Jahre im April
gestiegen. Das heisst, dass der Preis der Anleihen um 6,84% sinken würde, wenn
die Renditen um 1% steigen würden. Das hätte natürlich katastrophale
Konsequenzen für die Anleihe-Besitzer.
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