Das ökonomische Umfeld, das die Theorie der Liquiditätsfalle beschreibt, war
bereits in den Jahren 1989-1999 vorherrschend. Angesichts des konjunkturellen Einbruchs in Japan und der asiatischen Finanzkrise hat Paul Krugman damals von „depression economics“ geredet:
„Wir sind zurück in eine keynesianische Welt“, so
fasste der im der CUNY angegliederten Luxembourg
Income Study Center forschende Nobelpreisträger der
Wirtschaftswissenschaften seine Analyse zusammen.
Die Befunde nach dem Standardlehrbuch der
Makroökonomie deuteten darauf hin, dass die Austeritätspolitik als Antwort auf
die Krise ein kolossaler Fehlschlag wäre. Lockere Geldpolitik würde keine
Stagflation auslösen. Expansive Fiskalpolitik würde nicht zum „crowding-out“ führen.
Die Aussagen, dass die mainstream-ökonomische
Analyse versagt hätte und „wir“ auf die Krise von 2008 nicht vorbereitet wären,
entpuppen sich vor diesem Hintergrund als unangebracht, so Krugman als Fazit.
Unter dem Strich erweist sich die Entwicklung, die wir seit 7-8
Jahren beobachten, als Rechtfertigung, nicht als eine Widerlegung der
Standard-Makroökonomie. Es ist daher klar, dass, wenn die Entscheidungsträger in Europa sich nur am
Standardbuch der Volkswirtschaftslehre orientiert hätten, nicht so viel
Schaden für Millionen von Menschen entstanden wäre.
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