Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet hat heute angekündigt, dass es für die Finanzinstitutionen ab Februar teurer werden wird, Geldmarktgeschäfte (z.B. Repo) mit der EZB abzuwickeln. Die EZB erhöht nämlich die sog. Haircut auf alle besicherte Schuldverschreibungen (Asset Backed Securities) von bisher 2% auf 12%. Das heisst, dass Geschäftsbanken und Sparkassen bei der EZB höhere Sicherheiten hinterlegen müssen. Die EZB will nur 88% des Nominalwertes der Wertpapiere belehnen. Auf Papiere, für die es keinen Marktpreis gibt, werde zudem ein zusätzlicher Abschlag von 4,4% erhohen. Die europäischen Währungshüter scheinen besorgt, dass die Banken die Geldmarktregeln missbrauchen, besonders beschädigte Wertpapiere (financial toxic waste) bei der EZB abzuladen.
Die verschärften Kreditbedingungen bedeuten für die Finanzbranche „bad news“ für die Gewinn-Verlust-Entwicklung der Banken. Die Bewertungsabschläge („Haircuts“) belaufen sich derzeit auf einen Wertebereich zwischen 2% bis 18%. Die neuen EZB-Regeln erhöhen nun die Haircuts in 10 von insgesamt 12 Kategorien von Wertschriften. Die Notenbank berechnet den Wert der Sicherheit grundsätzlich als „Marktwert minus Sicherheitsabschlag“. Entscheidend dabei ist auch die Restlaufzeit der jeweiligen Sicherheit. Höhere Haircuts bedeuten steigende Refinanzierungskosten. Die Banken können folglich weniger Kredit in Anspruch nehmen.
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