Freitag, 13. Mai 2016

Chinas Überkapazitäten und Nebenwirkungen

Die aktuellen Daten aus China zeigen, dass sich die durchschnittliche Haltedauer von Future Positionen im chinesischen Rohstoffhandel in den vergangenen Monaten wesentlich verkürzt hat.

Insbesondere im Handel von Betonstahl und Eisenerz, wo die Preise im April exponentiell gestiegen sind, ist die Halteperiode deutlich zurückgefallen. Das deutet auf spekulative Aktivität hin, was wiederum nahelegt, dass die Rohstoffpreise nach unten verzerrt sind, wie die Analysten von Morgan Stanley in einer gestern vorgelegten Studie unterstreichen.

Letztes Jahr war es der Aktienmarkt; nun sieht auch der Rohstoffmarkt verwundbar aus. Und von den Übertragungseffekten (spillovers) dürften in erster Linie die sog. Emerging Markets (als Rohstoff-Exporteur) betroffen werden, und zwar durch die Verschlechterung von terms of trades.



Chinas Rohstoffmarkt: abnehmende Haltedauer von Future-Positionen, Graph: Morgan Stanley


Aber auch die nicht-Rohstoff-Exporteure werden von der jüngsten Abkühlung der chinesischen Wirtschaft tangiert: schwache Nachfrage.




Chinas Wiederausgleich: Wer gewinnt und Wer verliert, Graph: iMFdirect


Chinas Zentralregierung hat Ende 2008 ein Konjunkturprogramm aufgelegt, um im Sog der Finanzkrise die nachteiligen Effekte auf die Wirtschaft zu neutralisieren.

Die Kombination von Überkapazitäten in Verbindung mit der zunehmenden Verschuldung scheint jetzt das Rebalancing der chinesischen Wirtschaft zu erschweren. Und in einer Wirtschaft im Überangebot fallen die Preise.




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