Die aktuellen Daten aus China zeigen, dass sich die
durchschnittliche Haltedauer von Future Positionen im chinesischen Rohstoffhandel
in den vergangenen Monaten wesentlich verkürzt hat.
Insbesondere im Handel von Betonstahl und
Eisenerz, wo die Preise im April exponentiell gestiegen sind, ist die
Halteperiode deutlich zurückgefallen. Das deutet auf spekulative Aktivität hin,
was wiederum nahelegt, dass die Rohstoffpreise nach unten verzerrt sind, wie
die Analysten von Morgan Stanley in
einer gestern vorgelegten Studie unterstreichen.
Letztes Jahr war es der Aktienmarkt; nun sieht
auch der Rohstoffmarkt verwundbar aus. Und von den Übertragungseffekten (spillovers) dürften in erster Linie die
sog. Emerging Markets (als
Rohstoff-Exporteur) betroffen werden, und zwar durch die Verschlechterung von terms of trades.
Chinas Rohstoffmarkt: abnehmende Haltedauer von
Future-Positionen, Graph: Morgan
Stanley
Aber auch die nicht-Rohstoff-Exporteure werden
von der jüngsten Abkühlung der chinesischen Wirtschaft tangiert:
schwache Nachfrage.
Chinas Wiederausgleich: Wer gewinnt und Wer
verliert, Graph: iMFdirect
Chinas Zentralregierung hat Ende 2008 ein
Konjunkturprogramm aufgelegt, um im Sog der Finanzkrise die nachteiligen Effekte
auf die Wirtschaft zu neutralisieren.
Die Kombination von Überkapazitäten in Verbindung
mit der zunehmenden Verschuldung scheint jetzt das Rebalancing der chinesischen Wirtschaft zu erschweren. Und in einer
Wirtschaft im Überangebot fallen die Preise.
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