Sonntag, 17. August 2014

Wann kommt die erste Zinserhöhung durch Zentralbanken?

In Deutschland ist die Rendite der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit unter 1 Prozent (0,95%) gesunken. Nach Japan (0,49%) und der Schweiz (0,465%) gehört nun auch Deutschland zum „Club below 1%“, wo die öffentliche Hand sich für weniger als 1 Prozent auf 10 Jahre Geld borgen kann,

Die Eonia-Kurve deutet jetzt darauf hin, dass die EZB die Geldpolitik mit einem langsameren Tempo normalisieren wird, d.h. mit zwei oder weniger 25 Basispunkten Zinserhöhung im Jahr, wie Analysen von Morgan Stanley in einer am Freitag vorgelegten Research-Arbeit darlegen.

Auch die Fed dürfte es mit Zinserhöhung nicht eilig haben: Erwartet werden 100 Basispunkte-Schritte im Jahr.

In Europa ist die Situation allerdings völlig anders. Die durchschnittlichen Erwartungen im Markt verschieben sich allmählich hinaus. Der erste Zinsanstieg dürfte im Euro-Raum daher erst im Juli 2017 erfolgen. Im Gegensatz zu den USA, wo der erste Zinsanstieg in 13 Monaten erwartet wird.


Der erste Zinsanstieg in der Euro-Zone verschiebt sich in letzter Zeit immer weiter hinaus, Graph: Morgan Stanley

Die deutsche Laufzeitprämie (term premium), die den Renditeunterschiede zwischen langfristigen und kurzfristigen Staatsanleihen zum Ausdruck bringt, ist zur Zeit (nach dem term structure model) negativ. Die Laufzeitprämie gilt als Massstab für die von den Investoren erwartete Einschätzung des Zinsrisikos.


Markterwartungen in Bezug auf Zinserhöhungen durch die Zentralbanken in den USA, der Eurozone und Grossbritannien, Graph: Morgan Stanley

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