Mittwoch, 27. August 2014

Löhne, Preise und Wirtschaft

Arbeitskosten und Löhne sind infolge der Finanzkrise von 2008 und der Rezession immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses der Ökonomen gerückt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Lohnwachstum während der Rezession deutlich zurückgegangen ist.

Das Lohnwachstum bleibt heute nahe der historisch niedrigen Stände, trotz der jüngsten Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt, schreiben Edward S. Knotek und Saeed Zaman in einer Studie bei der Cleveland Fed.

Das gedämpfte Lohnwachstum wird verschiedentlich sowohl als Ursache als auch als Folge des schwachen Wirtschaftswachstums und der anhaltend niedrigen Inflationsraten betrachtet, argumentieren die Autoren weiter.

Die Entwicklung dürfte sogar zum Anstieg der Ungleichheit beigetragen haben. In einigen Analysen wird Lohnwachstum als eine notwendige Voraussetzung für eine stärkere Erholung und steigende Inflation angesehen. In anderen ist es eine natürliche Folge eines angespannten Arbeitsmarktes.


Lohnentwicklung, Graph: Edward S. Knotek and Saeed Zaman, in: Economic Commentary, Aug 2014


Die Autoren werfen in ihren Ausführungen einen genaueren Blick auf die Beziehungen zwischen Löhnen, Preisen und der Wirtschaftstätigkeit. Ihr Ergebnis lautet, dass die Verbindungen zwischen Löhnen, Preisen und Wirtschaftstätigkeit eher wie in einem verworrenen Netz verlaufen als auf einer geraden Linie.

In den USA bewegen sich die Löhne und Preise zusammen. Kausale Zusammenhänge sind aber schwer, zu identifizieren, so Knotek und Zaman.

Die Löhne reagieren laut Autoren auf die Wirtschaftstätigkeit und die flaue Konjunktur empfindlich. Aber sie kommen zum Schluss, dass zukünftige Inflation gestützt auf die Lohnentwicklung nur begrenzt vorausgesagt werden kann.

Die Verfasser der Studie halten Löhne für einen hilfreichen Indikator, um den aktuellen Stand der Arbeitsmärkte zu beurteilen, aber nicht unbedingt ausreichend genug, um darüber zu befinden, wohin die Wirtschaft und  Inflation steuern. 

Keine Kommentare: