Dienstag, 12. August 2014

Droht Deutschland eine „Japanisierung“?

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft scheint sich  einzutrüben. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Konjunkturindikator hat sich seit über zwei Jahren nicht mehr so stark verdüstert.

Der achte Rückgang des Indikators in Folge deutet darauf hin, dass die gegenwärtigen Stimulus-Massnahmen der EZB nicht viel taugen, eine deflationäre Spirale im japanischen Stil zu hindern, wie Bloomberg berichtet.

Während Inflationserwartungen im Euro-Raum fallen, fällt auch die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit. Die Rendite der Germany Bunds beläuft sich zur Zeit auf 1.06 Prozent. Es kam heute sogar mit 1,023% zu einem Rekordtief. Die Staatspapiere mit 2 Jahren Laufzeit werfen mittlerweile eine negative Rendite ab: -0,008%.

Deutschland schickt sich an, dem „exklusiven Club“ der Nationen seit einem Jahrzehnt beizutreten, die sich das Geld für 10 Jahre für weniger als 1% borgen können. Die Schweiz ist das einzige Land unter 25 Industrienationen, wo die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen derzeit unter 1% liegt.

Auch wenn die Situation in der Eurozone aus Sicht von Mario Draghi nicht mit der in Japan in den 1990er Jahren nicht vergleichbar ist, sind die Risiken weiter sinkender Preise nicht abzustreiten.

Nicht gerade Deflation, aber die Japanisierung ist in Europa unterwegs, notierte Paul Krugman vor zwei Tagen in seinem Blog. Die Eurozone braucht expansive Konjunkturpolitik (reflation) à la Abenomics.

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