Montag, 5. Mai 2014

Wie die Deflation sich im Euro-Raum einbettet

Das ist die Preisentwicklung aus Sicht der Unternehmen im Euro-Raum. Die Hinweise verdichten sich, dass die Deflationsgefahr kein Aprilscherz gewesen ist.

Die Erzeugerpreise der Industrie sind im März 2014 gegenüber März 2013 um 1,6% zurückgegangen. Gegenüber dem Vormonat sind die Produzentenpreise (PPI) um 0,2% gefallen.

Wie eurostat meldet, verringerten sich die Erzeugerpreise der Industrie in nahezu allen Mitgliedstaaten: in Dänemark und den Niederlanden beispielsweise um jeweils 0,9%.

Der deflationäre Trend läuft sogar ohne die Preise für Energie noch tiefer, wie aus der Abbildung hervorgeht.



Erzeugerpreise der Industrie im Euro-Raum im März 2014, Graph: eurostat

Die Unternehmen haben es in diesem deflationären Umfeld offensichtlich nicht einfach, zu investieren. Das ist die aktuelle Abbildung von Brutto-Anlageinvestitionen (gross fixed capital formation), die von DG ECFIN heute vorgelegt worden ist.



Brutto-Anlageinvestitionen  im Euro-Raum, Graph: DG ECFIN in: "Key Indicators for the Euro Area", May 5, 2014

Da die Preise mittlerweile absolut fallen, kann von einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit keine Rede sein. Ganz in Gegenteil: Die reale Last der Schulden steigt, was den ohnehin schmerzhaften Anpassungsprozess über Lohnsenkungen noch mehr verschlimmert.



Arbeitskosten im Euro-Raum, Graph: DG ECFIN in: "Key Indicators for the Euro Area", May 5, 2014

1 Kommentar:

CGB hat gesagt…

Hallo Acemaxx, feiner Artikel! Daten und Erläuterungen zu den Abnormen Salden der Weltwirtschaftskrise ab 1929 finden sich hier - möglicherweise ist die eine oder andere Parallele interessant:

Franz Joachim Clauß: Abnorme Salden: Prüffeld USA 1929-40:
http://www.saldenmechanik.info/files/saldenmechanik/Franz_Joachim_CLAUSS_-_Abnorme_Salden_-%20_Prueffeld%20USA%201929-1940.pdf