Dienstag, 6. Mai 2014

Finanzkrisen und die Fehler, die die Ökonomen begehen

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Finanzkrise von 2008 v.a. in akademischen Kreisen ein Umdenken über die Art und Weise, wie die Volkswirtschaftslehre unterrichtet wird, ausgelöst hat.

Antonio Fatas fasst in seinem Blog die konkreten Fragestellungen und Lösungsvorschläge in Bezug auf die jüngste Entwicklung adäquat zusammen.

Der an der INSEAD lehrende Wirtschaftsprofessor ist sich aber nicht sicher, ob die jüngste globale Wirtschaftskrise den Hauptgrund darstellt, den Lehrplan für die Volkswirtschaftslehre (VWL) zu ändern.

Er räumt zwar ein, dass die Ökonomen gescheitert sind, viele Aspekte der Krise vorauszusehen. Aber es hat mit Mangel an Instrumenten oder Verständnis von der Materie nichts zu tun. „Wir haben genügend Modelle in der VWL, die die meisten Phänomene, die die weltweite Finanzkrise verursachten und verbreiteten, erklären können“, so Fatas.

Es gibt viele Modelle, wo Menschen nicht rational handeln, wo Finanzmärkte von Blasen geprägt sind und wo mehrere Gleichgewichte (multiple equilibria) neben einander bestehen, die verwendet werden können, um die vergangenen zehn Jahre zu fassen.

Die Frage ist jedoch, warum die Ökonomen sich nicht auf richtige Modelle und Methodik konzentrieren? Fatas zeigt in diesem Sinne, wo die Ökonomen versagt haben. Die Liste der Fehler, die die Ökonomen im VWL-Unterricht begehen, sieht wie folgt aus:

Zu viel Theorie; es wird nicht ausreichend Gewicht auf die Erklärung der empirischen Phänomene gelegt.
Zu viele kontra-intuitive Ergebnisse. Ökonomen lieben es, Dinge beizubringen, die überraschend sind.
Die Notwendigkeit für eine vereinheitlichte Theorie.
Ökonomen unterrichten, was das Publikum hören will.


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