Freitag, 30. Mai 2014

Globale Erwärmung und die Kosten für Massnahmen

Nächste Woche wird die Environmental Protection Agency Neuregelung der Begrenzung der Erderwärmung verkünden.

Obwohl wir die Details noch nicht kennen, sagen Anti-Umweltgruppen jetzt schon enorme Kosten und den wirtschaftlichen Untergang voraus. Glauben Sie ihnen nicht, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („Cutting back on Carbon“) am Freitag in NYTimes.

Alles, was wir wissen, legt nahe, dass wir grosse Senkung der Treibhausgasemissionen zu geringen Kosten für die Wirtschaft erreichen können, unterstreicht der am Graduierten Zentrum der City University of New York (CUNY) lehrende Wirtschaftsprofessor.

Man braucht einfach die amerikanische Handelskammer zu fragen. Das ist aber nicht die Botschaft, die die amerikanische Handelskammer versucht, in einem Bericht, der am Mittwoch vorgelegt wurde, mitzuteilen, erklärt Krugman. Es soll damit den Eindruck hinterlassen werden, dass die EPA-Neuregelung Schaden anrichtet. Aber wenn man sich auf den Berichtsinhalt konzentriert anstatt auf die Rhetorik, entdeckt man, dass die Zahlen erstaunlich klein sind.

Der Bericht betrachtet insbesondere ein CO2-Programm, welches wesentlich ambitionierter ist als wir tatsächlich sehen werden. Und es kommt zu dem Schluss, dass das Programm zwischen heute und 2030 Kosten in Höhe von 50,2 Mrd. USD pro Jahr verursachen werde. Das soll wie eine grosse Sache klingen. Heutzutage ist es aber nicht viel Geld, so Krugman.

Man denke daran, dass die US-Wirtschaft 17‘000 Mrd. USD beträgt. Und sie wächst im Laufe der Zeit weiter. Was die amerikanische Handelskammer eigentlich sagt, ist, dass wir dramatische Schritte in Sachen Klima unternehmen können, während unser Einkommen nur um ein Fünftel von 1 Prozent reduziert würde. Das ist günstig, hebt Krugman hervor.

Und das beruht auf die eigenen Zahlen der Anti-Umweltschützer. Die tatsächlichen Kosten würden höchstwahrscheinlich viel geringer ausfallen.

Man mag sich fragen, warum die Handelskammer so heftig die Massnahmen gegen die globale Erwärmung bekämpft, wenn die Kosten des Handelns so klein sind? Die Antwort ist laut Krugman, dass die Handelskammer Sonderinteressen vertritt, nämlich die des Steinkohlenbaus und zugleich anti-wissenschafltichen Ansichten der Republikanischen Partei dient.

Schliesslich nimmt Krugman sich auch der Argumentation der Anti-Umweltschützer an: Die Behauptung, dass das, was wir auch unternehmen, nicht entscheidend ist, weil andere Länder, z.B. China immer mehr Kohle verbrennen werden. Das ist falsch, erklärt Krugman. Es ist richtig, dass wir eine internationale Vereinbarung brauchen. Aber der amerikanische Unwillen, zu handeln, war bisher das grösste Hindernis für ein solches Abkommen.

Wir haben die Details der neuen Klima-Aktion-Vorschläge noch nicht gesehen. Wir können einigermassen sicher sein, dass die wirtschaftlichen Kosten des Vorschlags klein sein werden, weil die Forschung es besagt, auch wenn die Forschung von Anti-Umweltschützer bezahlt wird. Den Planeten zu retten, wäre erstaunlich günstig, hält Krugman als Fazit fest.



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