Dienstag, 1. Dezember 2009

Exit-Strategie in Theorie und Praxis

Die US-Notenbank (Fed) hat am Montag mitgeteilt, dass sie mit der Prüfung ihrer Strategie zur Verminderung ihres MBS-Portfolios beginnen möchte und eventuell ihr grösstes Programm abwickeln würde, um die Finanzmärkte zu stützen. Die Notenbanker betonten aber, dass es sich dabei um eine strikte, vorsorgliche Übung handelt und kein Anzeichen für eine bevorstehende Straffung der Geldpolitik darstellt oder dafür, dass sie beginnen würde, die Zinsen zu erhöhen. In der Tat hatte die Fed im Oktober angekündigt, dass sie über den Einsatz von Reverse-Repo-Vereinbarungen (Wertpapierpensionsgeschäfte) nachdenkt, um ihre Exit-Strategie durchzuführen.


Daily Effective FFR, Graph: Fed of New York

Die Fed hat bekanntlich die Zinsen auf ein Rekordtief von nahe Null gesenkt und viel Liquidität in den Markt gepumpt, um die depressive Wirtschaft vor dem Untergang zu retten. Derzeit gibt es aber keinen zwingenden Anlass, die übermässige Liquidität wieder aufzusaugen. Die Fed will gegenwärtig allem Anschein nach erneut demonstrieren, dass sie über geeignete Instrumente verfügt, jederzeit die Rückkehr zum konventionellen Kurs der Geldpolitik zu bewältigen. Zuletzt im Sommer hatte Fed-Chef Ben Bernanke die einschlägigen Mittel während einer Anhörung vor dem US-Kongress aufgezählt.

PS: Die Fed hat am 4. November die Zinsspanne von 0,0 bis 0,25% unverändert belassen. Während der Tagesgeldzielsatz (FFR) bei 0,25% verharrt, befindet sich die effektive FFR (z.Z. 0,11%) seit Jahresbeginn in einem eher abfallenden Trend.


The Effective FFR, Graph: Fed St. Louis, Monetary Trends, Dec. 2009

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