Die Fed hat gestern das aktuelle Sitzungsprotokoll von 3./4. November (Minutes of FOMC) veröffentlicht. Die Notenbanker betonen, dass sie sich negativer Nebeneffekte niedriger Zinsen bewusst sind. Die Prognosen legen aber nahe, dass die Fed nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand keinen Anlass hat, aus der lockeren Geldpolitik demnächst auszusteigen.
Neue Fed-Prognosen auf der Sitzung von 3./4. November 2009:
BIP:
2010: 2,5 bis 3,5%
2011: 3,4 bis 4,5%
Arbeitslosigkeit:
2010: 9,3 bis 9,7%
2011: 8,2 bis 8,6%
Inflation (gemessen am PCE-Deflator):
2010: 1,3 bis 1,6%
2011: 1,0 bis 1,9%
Inflation, Graph: Minutes FOMC, Nov 3-4, 2009
Was sagen uns diese Zahlen? Paul Krugman hat es ausgerechnet: Gemäss Taylor-Regel würden sich für die kommenden Jahren die folgenden Leitzinsen (Fed Funds Rate=FFR) ergeben:
Ende 2009: -6,3%
Ende 2010: -5,4%
Ende 2011: -3,3%
Ende 2012: -0,6%
Das bedeutet konkret, dass die US-Wirtschaft in den nächsten drei Jahren in einer Liquiditätsfalle stecken wird und die „mengenmässige Lockerung“ (quantitative easing) fortsetzen muss.
Zur Erinnerung: Japan war 2000 aus der Nullzins-Politik (Zero Interestrate Policy=ZIRP) zu früh ausgestiegen. Die Folge war katastrophal, wie man in Japan heute noch spürt. Dasselbe gilt auch für die USA im Jahre 1937. Es ist klar, dass die Notenbanker bei nahezu Null Zinsen Alpträume haben. Aber sie haben keine andere Wahl, als am gegenwärtigen Kurs festzuhalten.
GDP and Unemployment, Graph: Minutes FOMC, Nov 3-4, 2009
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