Dienstag, 22. Dezember 2009

US-Treasury-Markt: Durchschnittliche Laufzeit steigt

Die Debatte um Zinserhöhungen erscheint derzeit vollkommen verfrüht. Dennoch ist es für die Positionierung von Portfolios wichtig, einzuschätzen, wie sich die Anleihenmärkte entwickeln werden. Die niedrigen Zinsen werden Ben Bernanke zufolge eine ganze Weile Bestand haben. Zur Finanzierung der Staatsverschuldung dürften die USA jedoch allein 2010 rund 2'600 Mrd. $ aufnehmen, schätzt Igor Cashyn von Morgan Stanley ein. Das wäre ein massiver Anstieg von ca. 40% im Vergleich zum Vorjahr. Da die Versteigerungen von US-Staatsanleihen 2009 selten enttäuschend verlaufen sind, ist anzunehmen, dass die Märkte dieses Volumen verkraften könnten. Bemerkenswert ist ferner die Erwartung des Fixed Income Analysten im Hinblick auf die durchschnittliche Laufzeit der US-Treasuries. Cashyn rechnet damit, dass die durchschnittliche Laufzeit der Staatsanleihen von 6 Jahren 2009 auf 6,7 Jahre 2010 steigen wird. Warum? Er stützt sich dabei auf den Refinanzierungsausblick des US-Schatzamtes vom Oktober 2009.


Average Maturity of New and Outstanding UST Debt, Graph: Courtesy of Igor Cashyn, Morgan Stanley

Die durchschnittliche Laufzeit der US-Staatspapiere dürfte sogar 2011 auf 8 Jahre klettern. Das würde die durchschnittliche Laufzeit der ausstehenden Treasuries von derzeit 4 ½ Jahren auf 5 Jahre erhöhen. Mit der Steigerung der Laufzeit will sich das US-Schatzamt gegen unvorhergesehene Fälle von Kapitalbedarf wappnen und damit ein Sicherheitspuffer aufbauen. Abgesehen davon hat das Treasury erklärt, dass es die durchschnittliche Laufzeit bis 2015 auf 6-7 Jahre anheben will. Das Volumen an Neuemissionen dürfte daher mit dem Anstieg der Laufzeit erst 2011 abnehmen.

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