Japan und China (1'000 Mrd. USD) zählen zu den grössten Gläubigern der USA. Nun landet ein anderes Land auf dem Podium: Irland.
Der Inselstaat in Westeuropa lockt mit einem niedrigen Körperschaft-Steuersatz und beherbergt eine Reihe von renommierten US-Unternehmen (Facebook, Google, Microsoft, Apple usw.).
Da die Schatzmeister der High-Tech Unternehmen liquide Mittel i.d.R. in US-Staatsanleihen anlegen, wurde Irland (mit „tax haven-Status“) unterdessen zum grossen Verwahrer von mehr als 300 Mrd. USD (per Juni 2017) an US-Treasury Bonds.
Der entsprechende Wert belief sich noch im Jahre 2012 auf rund 100 Mrd. USD.
Allein das Portfolio von Microsoft hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt: 112 Mrd. USD.
Nur 12 Länder auf der Welt besitzen mehr US-Staatsanleihen als das US-High-Tech-Unternehmen.
Bestände von US High-Tech Unternehmen an US-Staatsanleihen, Graph: MarketWatch
Die Top-30 Unternehmen verfügen im eigenen Portfolio über mehr als 400 Mrd. USD an US Treasury Bonds, was ca. 5% dem Wert der ausstehenden Anleihen entspricht.
Die an cash-reichen Firmen erhöhen ihre Bestände an US-Schuldtiteln, um die Rückführungssteuer von 35% in die USA (repatriation tax) zu vermeiden und zugleich die flüssigen Mitteln nicht tatenlos herumsitzen zu lassen.
Das Offshore-Cash wird von US-Unternehmen hauptsächlich in Luxembourg und Irland in sog „custodial accounts“ gehalten.
Amazon beispielsweise hält mehr als 200 Mrd. USD an US-Staatsschulden.
Irland ist im Besitz von US-Treasury Bonds im Wert von mehr als 300 Mrd. USD, Graph: FT
In Irland sind ausserdem viele Hedge-Fonds, Private-Equity Unternehmen und Immobilien-Fonds ansässig, die u.a. auch auf die US-Staatsanleihen setzen.
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