Donnerstag, 7. Juni 2018

Italien und EU Strukturfonds


Die neue italienische Regierung beklagt sich darüber, dass sie von der EU ungerecht behandelt wird.

Einige der nördlichen EU-Länder können es nicht fassen und schlagen mit der Behauptung zurück: Italien werde von EU-Subventionen überschwemmt.

Ein Kolumnist beim Der Spiegel hat sogar in der vergangenen Woche geschrieben, dass die Italiener „aggressive Schnorrer“ seien.

Wie sieht es aber in der Realität aus?

Bloomberg liefert dazu fünf Abbildungen, die zeigen, dass Italien möglicherweise der zweitgrösste Empfänger von EU-Strukturfonds im laufenden Haushalt ist. 

Aber die Italiener bekommen weniger als ein Drittel, was Polen pro Kopf bekommt. Und Italien liegt sogar hinter Spanien.



Empfänger von EU-Strukturfonds, Graph: Bloomberg, June 6, 2018


Bemerkenswert ist, dass Italien nicht einmal ein Zehntel der dem Land zugewiesenen Mittel (EU-Haushalt 2014-2020) ausgegeben hat. Ob es sich dabei um umständliche Bürokratie und schlechte Planung handelt, mag dahingestellt sein.


Pro-Kopf-Bezüge aus den EU-Strukturfonds, Graph: Bloomberg, June 6, 2018

Die gemeinsame Agrarpolitik, die sich auf Erzeugnisse aus dem Norden konzentriert, wie Weizen, Milch und Rindfleisch, bedeutet, dass Italien weniger gut abschneidet als viele traditionelle EU-Mitglieder.


Selbst Deutschland bekommt von der EU für seine Landwirte als Italien, Graph: Bloomberg, June 6, 2018


Folglich endet Italien als Netto-Beitragszahler im EU-Budget.


Italien als Netto-Beitragszahler, Graph: Bloomberg, June 6, 2018










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