2018 war bislang ein aufregendes Jahr. Spannungen im internationalen Handel insbesondere zwischen den USA und China bzw. Europa nehmen zu. Öfters ist es sogar von einem „Handelskrieg“ die Rede.
Es wäre angesichts der Entstehungsgeschichte von Bitcoin zu erwarten gewesen, dass der bekannteste Crypto-Token in einer Zeit der wachsenden Unsicherheit an Wert gewinnt. Schliesslich empfehlen Bitcoins Enthusiasten die „Crpyto-Währung“ als Absicherung gegen einen solchen Zusammenbruch des korrupten kapitalistischen Systems.
Doch die Performance von Bitcoin lässt viel zu wünschen übrig. Seit Jahresbeginn hat es um rund 60% an Wert verloren, wie wir in der folgenden Abbildung sehen können.
Hätte man Bitcoin zu Beginn des Jahres verkauft und den Erlös in den FANG+ Index investiert, hätte man heute einen Wertanstieg rund 40% realisieren können.
FANG+ Index, der Amazon, Netflix, Tesla, Alibaba, Facebook, Apple, Alphabet, NVDIA, Twitter und Baidu umfasst, schlägt Bitcoin.
FANG+ Index schlägt Bitcoin, Graph: John Authers, FT, June 22, 2018
Bemerkenswert ist, dass der FANG+ Index im März eine Korrektur durchgemacht hat, als Facebook und Tesla ernsthafte Skandale durchliefen.
Doch die Tech-Dynamik hat sich wieder gegen die meisten „modischen“ Aktien durchgesetzt.
Bitcoin, der keinen inneren Wert hat, bleibt aber trotzdem ein Phänomen, welches weiter beobachtet werden soll.
FRED, die Research-Datenbank der Fed St. Louis hat vor diesem Hintergrund neulich angekündigt, dass sie nun vier neue Serien über die Preise verschiedener Crypto-Tokens („Kryptowährungen“) hinzugefügt hat.
Die Preisdaten werden täglich aktualisiert und reichen von 2014 bis heute: alle Daten werden von Coinbase, eine Krypto-Token Umtauschplatform bezogen.
Und die Performance an digitalen „Vermögenswerten“ wie folgt dargestellt.
Coinbase Index, Graph: FRED, Fed St. Louis, June 2018
Wer hat Bitcoin?
Es sind v.a. junge Menschen und 1’000 Leute besitzen 40% des Marktes. Man nennt sie „Bitcoin Whales“ („Bitcoin Wale“).
Schliesslich ist zu erwähnen, dass Bitcoin eine sehr einfache Geldpolitik propagiert. Im Wesentlichen besteht sie darin, dass die Geldmenge fixiert wird. Tatsächlich wächst sie asymptotisch zu einer festen Zahl von 21 Millionen Einheiten.
BIS, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat dem Thema „Crypto-Währungen“ vor einer Woche in einem speziellen Bericht ein ganzes Kapitel gewidmet.
Krypto-Tokens und Energie-Verbrauch, Graph: BIS in: „Cryptocurrencies: looking beyond the hype“, June 17, 2018
Das Fazit ist ernüchternd und desillusionierend:
Krpyto-Währungen versprechen, vertrauenswürdige Institutionen durch „distributed ledger“ Technologie zu ersetzen. Aber es ist jenseits des Hypes schwierig, ein spezielles wirtschaftliches Problem zu identifizieren, die sie derzeit lösen können.
Transaktionen sind langsam und kostspielig, anfällig für Engpässe und können mit der Nachfrage nicht skaliert werden.
Der dezentralisierte Konsens hinter der Technologie ist ebenfalls fragil und verbraucht grosse Mengen an Energie.
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