Mittwoch, 15. März 2017

Inflation: Deutschland hat den Salat

Die Verbraucherpreise (CPI) in Deutschland lagen im Februar 2017 um 2,2% höher als im Februar 2016.

Damit hat Deutschland zum ersten Mal seit August 2012 die von der EZB angestrebten Zielmarke überschritten.

Die FAZ (faznet) kann sich nicht zurückhalten, schwungvoll an die Hochinflationszeiten zu erinnern („narrative psychology“). Die Redaktoren rechnen eifrig aus, was aus 10'000 EUR (ohne Verzinsung) werde, wenn die Inflationsrate bei 2,2% bleibe.

Ein näherer Blick in die Daten von destatis zeigt, dass die Energiepreise im Februar 2017 mit 7,2% über dem Vorjahresniveau lagen und damit erneut preistreibend wirken.

Vor allem hat sich der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln verstärkt. Teurer als ein Jahr zuvor war mit 21% das Gemüse: Salat, Tomaten und Gurken.


Inflation: Deutschland hat den Salat, Graph: fastFT


Da hat Deutschland den Salat!

Wolfgang Schäuble hat bereits im Vorfeld Alarm geschlagen. Bundesfinanzminister sieht das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts im kommenden Jahr in Gefahr.

Die „schwarze Null“ sei kein Selbstläufer, trotz der prognostizierten robusten konjunkturellen Entwicklung, der gegenwärtig niedrigen Zinsen und der Rücklagen für Migranten. 

Die insgesamt expansiv ausgerichtete Ausgabenpolitik (höhere Auslagen für die Sicherheit, Entwicklungshilfe usw.) der letzten Jahre belaste den Bundeshaushalt deutlich, so Schäuble weiter.

Fazit: Das Leben ist kein ständiger Notfall. Man hat offenbar Zeit genug, an die Inflation zu denken, wenn man keine Inflation mehr hat. Das ist alles Gewohnheit. 

Willkommen im Schwarzen Loch: Masse (mainstream Medien), Drehimpuls (Deflation-Inflation) und elektrische Ladung (Salat).



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