Larry Kudlow, der eigensinnige TV-Moderator (CNBC) ist angeblich der designierte Chefökonom der sich gerade bildenden Trump-Administration. Der Anhänger der Trickle-down Theorie hat neulich gesagt, dass die Reichen nie stehlen würden.
Trump und seine Regierung seien nicht nur nicht korrupt, sondern sie können auch nicht korrupt sein, weil sie wohlhabend sind, so seine Behauptung:
„Warum sollte sich Präsident sonst mit erfolgreichen Leuten umgeben? Reiche Leute brauchen nicht zu stehlen oder sich in Korruption zu engagieren.“
Jonathan Chait zitiert Kudlow, der keinen höheren Studium-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften vorweisen kann, in einem lesenswerten Artikel ausführlich und analysiert den Kern der Aussage weiter.
Die Behauptung, dass die Reichen unbestechlich sind, ist natürlich lächerlich, wenn man z.B. an die russischen Oligarchen denkt.
Die Ironie der von Kudlow, dem künftigen Chefökonomen des Weissen Hauses gemachten Aussage ist, dass die gesamte Weltanschauung der Befürworter der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik darauf basiert, dass die Senkung der Steuern für die reichen Leute wie ein Wirtschaftswunder wirke, wegen der Anreize, wie Paul Krugman in seinem Blog kurz zusammenfasst.
CEO-Vergütung versus Arbeitnehmer-Entlohnung, Graph: Economic Policy Institute (EPI)
Das Offensichtliche ist aber, dass die Reichen sich entweder darum kümmern, mehr Geld zu haben oder nicht. Wenn niedrigere Grenzsteuersätze ein Anreiz bieten, mehr zu produzieren, dann ist die Aussicht auf den persönlichen Gewinn ein Anreiz für korrupte Praktiken, argumentiert Krugman.
Es ist alles in allem abwegig, über die Bedeutung von Gier als Motivator á la Ayn Rand oder Gordon Gekko zu reden, während man gleichzeitig die Ansicht vertritt, dass der Reichtum einem von der Versuchung zurückhalte.
Das Ganze besagt, dass Angebotspolitik als konjunkturpolitische Konzeption eine Vortäuschung ist. Es geht nie um Anreize, sondern um die Ausrede, die Reichen noch reicher zu machen.
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