Freitag, 21. November 2008

Kernschmelze im Finanzsystem: Renditen auf Rekordtief

Die Lage an den globalen Aktienmärkten spitzt sich dramatisch zu. Die Angst vor einer schweren Rezession lässt Ölpreis (49,44$) abstürzen. Der Goldpreis (754$) setzt seine Talfahrt fort. Die Aktienkurse purzeln weiter ab. Die Renditen an den Anleihenmärkten verbuchen täglich neue historische Tiefstände. Die Breakeven-Rates sind ins Negative gerutscht.


3-Month Bill Graph: wsj.com

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ist gestern auf 3,02% gesunken. Das ist das niedrigste Niveau seit 1962. Auch die Rendite der 30-jährigen Treasuries ging zurück. Mit 3,46% markiert der Long-Bond den tiefsten Stand seit 1977. Die T-Bills mit einer Laufzeit von 90 Tagen ist auf 0,02% gestürzt. Das entspricht dem niedrigsten Wert seit 1941.

Die Breakeven-Rates, die die Differenz zwischen der Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen und der Rendite der sog. TIPS (inflationsgeschützte Staatsanleihen) messen, signalisieren, dass die US-Wirtschaft in den kommenden zwei Jahren mit Deflation konfrontiert ist. Die Breakeven-Rate für 2-jährige Treasuries notierte gestern minus 4,0%, die für 5-jährige minus 0,47%.

Die US-Notenbank (Fed) hat die Leitzinsen innert 14 Monaten von 4,25% auf 1,0% gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Future Märkte in Chicago zeigen eine 62%ige Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Fed den Leitzins am 16. Dezember um weitere 50 Basispunkte auf 0,50% senken wird.

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