Dienstag, 11. November 2008

Credit Default Swaps (CDS): DTCC präsentiert statistische Daten

Vergangene Woche hat die Depository Trust & Clearing Corp. (DTCC) neue statistische Daten vorgelegt. Demnach haben CDS-Händler v.a. auf das Kreditrisiko von Italien, Spanien und Deutsche Bank gewettet. Der Umfang der ausstehenden CDS-Transaktionen auf Staaten, Unternehmen und Asset-Backed Securities (ABS) belaufe sich laut DTCC weltweit auf 33'600 Mrd. Dollar. Auf der Internetadresse www.dtcc.com werden Angaben zu den 1'000 wichtigsten Länder und Unternehmen veröffentlicht: CDS-Referenzwerte Italien: nom. Netto 22,6 Mrd. $, Spanien: nom. Netto 16,7 Mrd. $, Deutsche Bank: nom. Netto 12,5 Mrd. $ und die Türkei: nom. Netto 7,6 Mrd. $. Daraus lässt sich aber kein Ausfallrisiko ermitteln. Diese Zahlen zeigen nur auf, welche Summen die Versicherungsbieter aufbringen müssten, falls einer der Schuldner pleite gehen sollte.

Aus dem Bericht geht aber nicht hervor, wer als Versicherungsbieter (oder –nachfrager) fungiert und wie gross die einzelnen Positionen sind. Die DTCC, die als zentrale Registrierungsstelle für Credit Default Swaps (CDS) agiert, publizierte zum ersten Mal diese Daten auf Grund des zunehmenden Drucks in der Öffentlichkeit, dass der unregulierte und intransparente Kreditderivatemarkt die Kreditkrise verschärft hat. Die CDS-Kontrakte werden bilateral zumeist telefonisch, also nicht über eine Börse abgeschlossen. Es fehlt eine zentrale Gegenpartei (Clearing House). Die Terminbörsenbetreiber beabsichtigen daher im Sog der Zuspitzung der Kreditmarktkrise, einen zentralen Kontrahenten zu schaffen.

CDS-Kontrakte zeigen, wie viel die Absicherung einer Forderung gegen die Firma X oder das Land Y kostet? Die Risikoprämien für Kreditabsicherungen (CDS) gelten als Stimmungsbarometer am Derivatemarkt. Eine Art Rating, ja Qualitätsmerkmal. Der Versicherer verpflichtet sich gegen eine Gebühr den Versicherten zu bedienen, falls eine Anleihe ausfällt. Der Anleger (d.h. der Versicherte), der den Versicherungsschutz kauft, muss im Gegenzug im Falle eines Zahlungsausfalls die zugrundeliegende Anleihe an den Versicherer liefern.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo, ich bin Student an der Universität in Osnabrück und arbeite dort als studentische Hilfskraft.Im Moment besteht meine Aufgabe darin eine Liste zusammen zustellen, die alle Unternehmen beinhaltet, die mit Credit default swaps handeln. Wie Sie hier schreiben wird dieses jedoch nicht öffentlich gemacht. haben Sie schon einen Weg gefunden, die Namen der Unternehmen herauszufinden? Es geht mir weniger um das Wieviel oder an wen, sondern nur um Unternehmen die mit CDS handeln. Ich würde mich sehr um eine Antwort freuen. Hier oder auch per email: mtuchsch@uos.de. Vielen Dank im voraus. Mit freundlichen Grüßen