Es ist ein offenes Geheimnis, dass Einkommen heute in vielen entwickelten Volkswirtschaften deutlich ungleicher verteilt ist als vor 30 Jahren.
In diesem Zusammenhang hat das EPI, Economic Policy Institute neulich eine bemerkenswerte Analyse mit der folgenden Abbildung vorgestellt.
Gezeigt wird die Tatsache, dass CEOs heute 312-mal so viel verdienen wie ein typischer Arbeitnehmer.
In jedem Fall (ob man die realisierten Aktienoptionen zum Gehalt, Boni usw. mit berechnet oder nicht) ist die CEO-Vergütung im Verhältnis zur Vergütung eines typischen Arbeitnehmers und eines Verdieners im oberen 0,1% sehr hoch.
Oben drauf ist die CEO-Vergütung weit schneller gewachsen als Aktienkurse oder Unternehmensgewinne.
Die Vorstandsvergütung stieg zwischen 1978 und 2017 um 979% (basierend auf gewährten Aktienoptionen) bzw. um 1‘070% (basierend auf realisierten Aktienoptionen).
Das entsprechende Aktienwachstum (S&P 500 Index) mit 637% fiel deutlich niedriger aus.
Die CEO-Vergütung ist in den vergangenen 40 Jahren um 1’070% gestiegen, Graph: Larry Mishel and Jessica Schieder in: Economic Policy, Aug 2018
Beide Messmethoden belegen, dass die CEO-Kompensation wesentlich höher ist das schmerzhaft langsame Wachstum des typischen Arbeitnehmerentgelts von 11,2% im gleichen Zeitraum und mindestens dreimal so schnell wie das 308-prozentige Lohnwachstum für die allerbesten Verdiener, nämlich diejenigen im oberen 0,1%.
Die realisierte CEO-Vergütung (in Mio. USD) versus S&P 500 Index Performance, Graph: Larry Mishel and Jessica Schieder in: Economic Policy Institute, Aug 16, 2018
Wie lässt sich das Problem lösen?
Massnahmen, die Anreize einschränken und die Fähigkeit von CEOs reduzieren, wirtschaftspolitische Zugeständnisse zu erzielen, ohne die Wirtschaft zu beinträchtigen, umfassen Folgendes:
höhere Grenzsteuersätze ganz oben,
höhere Körperschaftssteuersätze für Unternehmen, die höhere Verhältnisse in Sachen „CEO-Vergütung in Relation zum Arbeitnehmer“ aufweisen,
eine Deckelung für Vergütung und Besteuerung für alles, was über die Obergrenze hinaus geht, und
Ermöglichung einer stärkeren Verwendung von „say on pay“, die den Aktionären (shareholders) erlauben würde, über die Vergütung von Top-Führungskräften abzustimmen.
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