
Euro/Dollar Exchange Rate, Graph: finance.yahoo.com
Jeder Investor, der dieses hochriskante Spiel spielt, sieht wie ein Genie aus, auch wenn dabei eine riesige Spekulationsblase entsteht. Aufgrund der zunehmenden Korrelation zwischen den verschiedenen Anlageklassen sollte eigentlich die Kennzahl Value at Risk (VaR) zunehmen. Da aber die Fed in den Markt eingreift, indem sie z.B. Anleihen aufkauft, reduziert sich die Volatilität am Markt und das VaR (ein Risikomass) erscheint niedrig. Der kombinierte Effekt der Null-Prozent-Zinsen mit der QE-Politik und des Anleihenaufkaufprogramms der Notenbanken macht die Welt scheinbar sicher für die Mutter aller Carry-Trades und jetzt auch für die Mutter aller höchst verschuldeten (highly leveraged) Vermögenwertepreisblase. Die gefährliche Wirtschaftspolitik der USA fördert Carry-Trades-Deals (Zinsdifferenzgeschäfte) und zwingt andere Länder, der Politik des „billigen Geldes“ zu folgen. Die Dollar-Schwäche verschlechtere jedoch den lockeren Kurs der globalen Geldpolitik, erklärt Roubini. Die Zinsen bleiben länger niedrig als erwünscht, so Roubini. Die Zentralbanken seien gezwungen, die Leitzinsen niedrig zu halten, indem die Offenmarktoperationen durchführen. Die perfekt korrelierte Blase in allen Asset-Klasen weltweit werde auf diese Weise jeden Tag grösser. Eines Tages werde sie aber platzen, was zum grössten koordinierten Blasenkrach führen wird. Die Carry-Trades-Geschäfte werden irgendwann aufgelöst. Denn der Dollar kann (1) nicht zu Null fallen und die Fed kann (2) die Volatilität nicht ewig unterdrücken und wenn das US-Wirtschaftswachstum (3) auch im vierten Quartal anhält, werden Marktteilnehmer laut Roubini eine Zinserhöhung einkalkulieren. Es gebe (4) auch ein politisches Risiko im Nahen Osten, was eine Flucht aus riskanten Anlageklassen auslösen würde.
Fazit: Die Fed und andere politische Entscheidungsträger scheinen sich der Monster-Blase, die sie geschaffen haben, nicht bewusst zu sein. Je länger sie dies ignorieren, desto schärfer wird der Fall der Märkte, warnt Roubini.
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