Sonntag, 3. Juli 2011

Zinsen und QE2-Nörgler

Niemand gibt im 21. Jahrhundert zu, falsch zu liegen. Und so ist es mit dem völlig offentlichen Scheitern der Vorhersage, dass die Zinssätze durch die Decke schiessen würden, sobald die Fed den Ankauf von Staatsanleihen am offenen Markt (QE2-Programm) zu Ende führen würde, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Die Vorhersage wurde von vielen Menschen zu Beginn des Jahres gemacht.

Die üblichen Verdächtigen behaupten nun, dass die Höhernotierung am Ende ihre Argumentation rechtfertigt. Der erste Punkt ist offensichtlich, dass die QE2-Tadler vor stark steigenden Zinsen gewarnt hatten, als die Rendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit sich auf 3,6% oder 3,7% belief. Der Anstieg auf 3,2%, nachdem kurzen Rückgang auf 2,9%, ist nicht genau das, was sie gesagt haben, passieren würde, beschreibt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor.


US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit: Rendite, Graph: finance.yahoo.com
Mehr als das, es ist offensichtlich, dass der jüngste Anstieg der Zinsen den zunehmenden Optimismus widerspiegelt, nicht die Angst, dass die Bonds Vigilantes den Stecker für die USA ziehen würden. Woher wissen wir das? Teilweise durch die Nachrichten: In Griechenland wurde das Sparpaket durch das Parlament verabschiedet worden. Und die neueste Umfrage (Einkaufsmanagerindex) über das verarbeitende Gewerbe fiel besser als erwartet aus, erklärt Krugman.

Es geht auch um das Geschehen am Aktienmarkt. Wäre es, was wir sehen, ein Zusammenbruch des Vertrauens der Anleger in den USA, müssten wir erwarten, dass die Aktienkurse fallen. Was wir beobachten, ist ein Anstieg der Aktienpreise.


Die Leute, die behauptet haben, dass das einzige Ding, welches die Zinsen niedrig hält, die Tatsache ist, dass die Fed Staatsanleihen am Markt aufkauft, liegen völlig falsch. Aber sie geben es nicht zu.

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