Es gibt nur ein wirkliches Gesetz der Wirtschaft: Das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn das Angebot steigt, geht der Preis unter, erklärt Brad DeLong in einem lesenswerten Artikel („The Sorrow and the Pity of Another Liquidity Trap“) in Bloomberg.
In dritten Quartal 2008 hielt die Öffentlichketi über 5‘300 Mrd. $ an US-Treasury Bonds, Schatzwechsel und Bonds. Nachdem Ausbruch der Rezession stürzten die Staatseinnahmen ein und die Staatsausgaben legten zu. Die Summe kletterte auf 9‘400 Mrd. $ Mitte 2011.
Angebot und Nachfrage zeigen uns, dass ein starker Anstieg der Kreditaufnahme durch das Schatzamt zu einem entsprechenden Rückgang der Preise der US-Treasury Bonds und einem Anstieg der Renditen führen würde. Und dieser Anstieg würde andere Arten von zinssensitiven Ausgaben verdrängen, was das Produktivitätswachstum verlangsamen würde.
Doch der Markt hat all diese Ausgaben an Anleihen wie ein Rülpser geschluckt. Allen Berichten nach leckt sich der Markt die Lippen in Erwartung nach der nächsten Tranche.
Wenn die Zinsen so niedrig werden, dass es wenig Unterschied zwischen Cash und kurzfristigen Staatspapieren ausmacht, entfalten Offenmarktgeschäfte kaum Wirkung. Staatspapiere mit Null-Rendite werden wegen eines ungestättigten Hungers nach sicheren und liquiden Anlagen einfach für andere Wertschriften ausgetauscht.
In dieser Situation brauchen wir deficit spending, bemerkt der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor. Der Staat gibt Geld aus und nimmt Kredit auf und schafft mehr von sicheren, und bargeld-nahen Vermögenswerten, was die privaten Investoren suchen. Da diese Bonds auf den Markt kommen, kaufen die Menschen, die ihr Geld sonst einfach abziehen und in Cash umwandeln würden, diese Anleihen, was die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes verringert und die Ausgaben verlangsamt.
Grosse und zeitgerechte Staatsausgaben würden den Anpassungsmechanismus umschiffen und einen Zusammenbruch der Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes verhindern, erläutert der ehemalige Staatssekretär im amerikanischen Finanzministerium.
Hicks’s Schlussfolgerung lautete: Solange der Output depressiv bleibt, und es eine Konjunkturflaute gibt, hat die Ausgabe von mehr Bonds einen vernachlässigbaren Einfluss auf einen Anstieg der Zinsen.
Er habe Hicks gelesen und er habe gewusst, wer Hicks ist. Aber er habe gedacht, dass seine Ära der Grossen Depression vorbei sei, unterstreicht DeLong. Er habe im ersten Semester des Studiums der Wirtschaftswissenschaften 1980 Martin Feldstein und Olivier Blanchard als Professoren gehabt. Die intelligentesten Menschen, die er wahrscheinlich jemals wieder sehen würde, hätten nahelegt, dass Hicks’s Liquiditätsfalle ein sehr spezieller Fall sei, den die Wirtschaft unwahrscheinlich wieder erleben würde, betont DeLong. Aber es ist dennoch passiert.
Auf seinem Bücherregal stehe ein schlankes Buch von Paul Krugman mit dem Titel „The Return of Depression Economics“. Krugman argumentiere in dem zitierten Werk, dass die Mainstream-Ökonomen zu schnell die Erkenntnisse von Hicks gegraben haben, auch die von Walter Bagehot und Hyman Minsky. Krugman hat davor gewarnt, dass die Analysen der angesprochenen Ökonomen noch immer relevant sind und wenn wir sie abweisen würden, müssten wir es bedauern.
„Ich bedauere es“, gesteht Prof. DeLong ein.
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