Höhere Ölpreise haben in der ersten Jahreshälfte 2011 das wirtschaftliche Wachstum verlangsamt. Aber James Hamilton erwartet nicht, dass die Dinge sich verschlimmern, wie er in einem lesenswerten Beitrag in seinem Blog Econbrowser zum Ausdruck bringt.
Einer der ersten Orte, wo höhere Ölpreise auf die Wirtschaft ausgewirkt haben, ist Auto-Verkauf. Die Anzahl der leichten Nutzfahrzeuge, die in den USA im Juni verkauft worden sind, beträgt 6% höher als im Juni 2010. Aber Juni 2010 war ein relativ schwacher Monat im Vergleich zum zweiten und dritten Quartal 2010. Und die letzten zwei Monate senden ein deutliches Signal der Schwäche im Hinblick auf die Autoverkäufe, mit der Wahrscheinlichkeit, dass die Ölpreise dazu beigetragen haben, erklärt der an der University of California, San Diego lehrende Wirtschaftsprofessor.
Ölpreis WTI versus Brent, Graph: via Prof. James Hamilton
Die vertikale Linie stellt die Schlusspreise vom 22. Juni 2011 dar. Das ist der Tag vor der Ankündigung des SPR-Beschlusses.
Dies ist jedoch ganz anderes als die schnelle Flucht aus dem im Inland hergestellten Fahrzeuge, die wir im Jahr 2008 beobachtet haben, unterstreicht Hamilton. Am stärksten betroffen sind derzeit Toyota, Honda und Isuzu, welche im Vergleich zum Vorjahr einen Absatzrückgang von mehr als 20% verbucht haben. Ein wichtiger Faktor sind vermutlich die Lieferprobleme in Japan.
Darüber hinaus sollte das dritte Quartal aufgrund des Rückgangs der Ölpreise weniger stressig verlaufen, schätzt Hamilton ein. Es gilt ferner zu betonen, dass die niedrigen Benzinpreise, die die Verbraucher zur Zeit geniessen, nichts mit der Freigabe der strategischen Ölreserven zu tun haben, die vor rund zwei Wochen beschlossen worden ist.
Die Rohölpreise fallen gegenwärtig zurück auf das Niveau, wo sie sich vor der Freigabe der SPR-Ankündigung (für mehr dazu siehe hier) befunden haben. Erstaunlicherweise (aber vorhersehbar) behaupten manche Kommentatoren, dass dies beweise, dass der Markt von Spekulanten getrieben werde, so Hamilton.
Ölpreis: 6-Monat Durchschnittspreis im Einzelhandel, Graph: via Prof. James Hamilton
Amerikaner sehen jetzt niedriegere Benzinpreise, nicht wegen der SPR-Freigabe, sondern vielmehr als das Ergebnis der fundamentalen Entwicklungen, die Prof. Hamilton vor zwei Wochen analysiert hatte. Inzwischen haben sich die Auswirkungen ihren Weg durch die Einzelhandel-Benzinpreise durchgearbeitet.
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