Obamas Pressekonferenz war nicht so schlimm wie es hätte sein können, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Präsident habe mehr oder weniger gesagt, dass das Konjunkturprogramm (stimulus) anhalten soll, es sei denn, es ist politisch nicht möglich.
Aber Obama habe sich dabei auf Vertrauen Fee (confidence fairy) berufen und einen anderen Trugschluss präsentiert, indem er gezeigt habe, dass er und seine Berater die Essenz der Makroökonomik in einer Liquiditätsfalle immer noch nicht begriffen haben, beschreibt Krugman.
„I do think that if the country as a whole sees Washington act responsibly, compromises being made, the deficit and debt being dealt with for 10, 15, 20 years, that that will help with businesses feeling more confident about aggressively investing in this country, foreign investors saying America has got its act together and are willing to invest. And so it can have a positive impact in overall growth and employment”.
Das mit der Vertrauen Fee ist erst am Anfang. Aber der Hinweis auf „ausländische Investoren“ ist noch schlimmer, unterstreicht der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor.
Denken Sie daran: Die US-Zinsen sind niedrig. Es gibt kein crowding out (Verdrängung der privatwirtschaftlichen Aktivitäten durch das staatliche Handeln) Und die Wirtschaft leidet nicht unter einem Mangel der Ersparnisse.
Wenn also ausländische Investoren entscheiden würden, uns zu mögen, was würde es bedeuten? Es würde den Wert des US-Dollars hochtreiben. Die Ausfuhren gingen zurück und es würde dazu führen, dass sich Anzahl der Arbeitsplätze verringert.
Klingt das vertraut?
Es ist eng mit dem Argument verwandt, dass die Anhäufung von Dollar-Reserven durch China eindeutig auf der US-Wirtschaft lastet, während die US-Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt. Was wir gerade erfahren haben, ist, dass das Weisse Haus das noch immer nicht begriffen hat, argumentiert Krugman.
Wohlgemerkt: Dieses Versäumnis ist gering im Vergleich zudem, was sonst in der Wirtschaft flächendeckend passiert. Es ist aber laut Krugman enttäuschend und deprimierend.
PS: Die USA sind nicht darauf angewiesen, dass die Chinesen die US-Zinsen niedrig halten, indem sie US-Staatsanleihen kaufen. Wenn die Chinesen beschliessen würden, sich zurückzuziehen, würden sie US-Dollar verkaufen, und andere Fremdwährungen kaufen. Das wäre aus Sicht der US-Wirtschaft begrüssenswert. Denn es würde expansive Geldpolitik für die USA bedeuten, genau wie die Bank of Israel (BoI) Schekel verkauft und andere Währungen gekauft hat, um die expansive Geldpolitik in Israel fortzufahren. Dean Baker hat es einmal auf eine nette Weise formuliert: „Die Chinesen halten uns eine ungeladene Wasserpistole an den Kopf“.
Die US-Wirtschaft steckt in einer Liquiditätsfalle. Es herrscht Sparparadoxon (paradox of thrift) vor. Da jede Ausgabe eines Einzelnen das Einkommen eines anderen bedeutet, hat kollektives Sparen verheerende Folgen für die Wirtschaft.
Es ist wahr, dass die USA ein Haushaltsdefizit aufweisen. Aber es ist die Kehrseite des totalen Absturzes der Ausgaben und der Kreditaufnahme im privaten Sektor. Der amerikanische Privatsektor war, wie Krugman vor einem Jahr dargelegt hat, einst Netto Kreditnehmer. Nun ist er zu einem Netto Kreditgeber übergegangen.
Inzwischen ist die Netto Kreditaufnahme der öffentlichen Hand in die Höhe geschossen, aber nicht genug, um den Absturz im Privatsektor auszugleichen. Die USA waren vor langer Zeit auf das ausländische Kapital angewiesen. Das ansteigende Haushaltsdefizit wird nun in der Tat im Inland finanziert. Die amerikanische Wirtschaft ist daher nicht auf Chinas Dollar-Käufe angewiesen.
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