Freitag, 8. Juli 2011

Schweiz: Kerninflation und Trimmed Mean Inflation

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist auf der Hut, dass über eine übermässige Aufwertung des Frankens die Deflationsrisiken für die Schweiz nicht zu gross werden.

Die Schätzungen der Kerninflation sind nützlich, weil die am Konsumentenpreisindex gemessene Teuerung kurzfristigen Schwankungen unterliegt.

Der starke Ausschlag im März (siehe Abbildung) lässt sich im Rahmen der Revision der Konsumentenpreise 2010 beschlossenen Erhöhung der Erhebungsfrequenz der Preise für Bekleidung und Schuhe erklären, wie die SNB betont.

Der getrimmte Mittelwert (TM15), die Kernteuerungsrate der SNB liefert daher ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation.



Schweiz: Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph: ACEMAXX ANALYTICS

Der vorübergehende Anstieg der Teuerung im März ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines höheren Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung und Schuhe zurückzuführen.

Beim TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex ausgeschlossen.

Die Kerninflation wird in der Schweiz von der BSF (Bundesamt für Statistik) ermitttelt, ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe.

PS: Die SNB steht unter Druck, im Devisenmarkt über Gebühr interveniert zu haben. Was die Kritiker aber nicht einsehen wollen, ist, dass die SNB damit die Liquidität am Schweizer Markt erhöht, indem sie Devisen kauft und Franken verkauft. Es geht dabei um eine Fortsetzung der expansiven Geldpolitik mit unkonventionellen Mitteln, wenn die Zinsen bereit auf der Null-Grenze liegen. Es heisst Quantitative Easing (mengenmäsige Lockerung der Geldpolitik). Genauso hat auch die Bank of Israel (BoI) nach dem Ausbruch der Finanzkrise gehandelt. Mit Erfolg. Die BoI hat Schekel verkauft und Devisen gekauft.

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