Montag, 4. Juli 2011

Die Wirksamkeit der mengenmässigen Lockerung

James Hamilton berichtet in seinem Blog über eine von der Fed St. Louis veranstalteten Konferenz zum Thema „quantitative easing“. Das Ziel der Konferenz, an der Hamilton teilgenommen hat, sei gewesen, auf John Taylors Herausforderungen zu antworten, um Forschung in Echtzeit für den Nutzen der politischen Entscheidungsträger bereitzustellen. Die Konferenz habe Analysen von 5 verschiedenen Forschungsteams über die Wirksamkeit der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE) in den USA und in Grossbritannien vorgestellt.

Die Konferenz hat mit einer Zusammenfassung des Fed-Präsidenten James Bullard begonnen, was die Fed mit dem QE2 zu erreichen versucht hat und was die Auswirkungen des Programms sind, erklärt der an der University of California, San Diego lehrende Wirtschaftsprofessor. Bullard habe nahegelegt, dass das Ziel des von der Fed im November 2010 angelegten Kaufprogramms (LSAP: long-scale asset purchases) war, sicherzustellen, dass die USA nicht den geldpolitischen Fehler Japans wiederholen würden.


Verlauf der Zinsen und der Inflation in Japan, Graph: James Bullard, Fed St. Louis, in: QE Conference, June 2011

Bullard habe mit der Bemerkung der Forschungsarbeit („The Perils of Taylor Rules“) von Jess Benhabib, Stephanie Schmitt-Groheb und Martin Uribec über einige weitere Gründe angefangen, warum eine Volkswirtschaft in einer Liquiditätsfalle stecken kann. Die Abbildung zeigt eine Fisher-Relation (höhere Nominalzinsen stehen im langfristigen Gleichgewicht mit einer höheren Inflation im Einklang) als die gerade gestrichelte Linie.

Das Taylor-Prinzip fordert eine Erhöhung des Fed-Zielsatzes um mehr als eins zu eins in Reaktion auf eine höhere Inflation, wie der ansteigende Abschnitt der festen schwarzen Kurve darstellt. Aber wegen der unteren Nullgrenze der Zinsen weltweit bedeutet es, dass die Taylor-Regel wie die angegebene Kurve aussehen muss, mit einem schlechten Gleichgewicht mit einem Zinssatz von Null. Die aktuellen amerikanischen Daten werden durch blaue Quadrate dargestellt. Bullard bemerkt, dass die praktische Erfahrung, was auch man aus der Theorie machen will, ist, dass Japan in einem schlechten Gleichgewicht gesteckt zu haben scheint, wie es in der Abbildung durch die grünen Kreise gekennzeichnet ist.

Bullard argumentiert, dass Fed-Vorsitzender Ben Bernanke über die Umsetzung des QE2-Programms der Fed in seiner Ansprache am 27. August in Jackson Hole kommuniziert hat. Und die Auswirkungen am Markt vollkommen eingepreist worden sind, als der Ankauf von Staatspapieren am 3. November begann. Das war auch die Interpretation, die Prof. Hamilton zu der Zeit gemacht hatte. Bullard denkt, dass die Veränderungen im Herbst 2010 dahingehend erwartet worden ist, dass die Geldpolitik Wirkung erzielt hat. Die erwartete Inflationsrate erhöhte sich zwischen dem 27. August und dem 3. November.

Der US-Dollar hat sich abgewertet.
Die realen Zinsen sind gefallen.
Die Aktienpreise sind gestiegen.

Es ist ganz richtig, zu sagen, dass viele von uns im vergangenen Sommer besorgt waren über die Gefahr einer Wiederholung der japanischen Erfahrung durch die USA. Und diese Besorgnisse nahmen seither ab. Dies bedeutet nicht, dass die Fed alle unsere Problem gelöst hat, fasst Hamilton zusammen. Er habe auch nicht geglaubt, dass die Fed es könnte. Aber er glaube, so Hamilton, dass die Fed es verhindert hat, dass sich die Probleme verschlimmert haben.

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