Samstag, 1. Januar 2011

Estland: Stell Dir vor, es ist Euro

Die Euro-Krise ist in aller Munde. Aber Estland (1,3 Mio. Einwohner) führt den Euro ein. Das baltische Land begrüsst am 1. Januar 2011 die Gemeinschaftswährung. Der Euro-Raum wächst damit auf 17 Mitglieder. Die Euro-Einführung stellt aus estnischer Sicht ein Symbol des Wandels dar: von einer sowjetischen Provinz zum Euro-Bürger. Die Kosten der Abenteuer schliesst aber bislang einen depressionsähnlichen Einsturz der Wirtschaftsleitung ein, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Das BIP wächst wieder, aber erst nachdem es um 18% eingebrochen ist. Der IWF schätzt bis 2015 einen BIP-Wert unter dem Niveau von 2007 ein. Die Arbeitslosigkeit ist auf rund 18% geklettert und dürfte bis 2014 über 10% verbleiben.

Also, herzlichen Glückwunsch Estland! Aber auch Beileid. Das war nicht der glänzende Beitritt, der Estland versprochen wurde, hält Krugman fest.  Mit einem durchschnittlichen Monatslohn von 785 Euro gehört Estland (valitsus.ee), das sich 2006 für einen Euro-Beitritt beworben hatte, zu den ärmsten Mitgliedern der EU. Obwohl Tallinn mit Audis und Mercedes gefüllt ist, lebt ein Fünftel der Bevölkerung in Armut.

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