Dienstag, 20. Januar 2009

Staatsanleihen: Risikoaufschläge im Euro-Raum steigen

Die Standard & Poor’s stufte gestern die Bonitätsnote Spaniens für langfristige Staatsanleihen von „AAA“ (Bestnote) auf „AA+“ zurück. Die Begründung: strukturelle Schwäche der iberischen Wirtschaft. Davor hatte die S&P die Bonitätsnote Griechenlands gesenkt. Die Zinsdifferenzen im Euro-Raum haben sich nun aufgrund dieser Entscheidungen der Ratingagentur deutlich vergrössert.


CDS on Sovereign, Graph: Alphaville

Die deutschen Staatsanleihen gelten als die sichersten im Euro-Raum. Die anderen Regierungen müssen ihre Papiere mit einem Risikoaufschlag auf die Renditen der deutschen Staatsanleihen verkaufen. Die Renditedifferenz hat sich jetzt für spanische Staatspapiere auf 1,15% ausgeweitet. Noch vor einem Jahr lag der Spread bei 0,18%. Der Aufschlag für Staatsanleihen Griechenlands sind auf 2,54% gestiegen.

Credit Default Swaps (CDS) für Staatsanleihen klettern

Im Sog des angeschlagenen Vertrauens in die europäischen Wirtschaft legten heute auch die Kosten für die Absicherung von Kreditrisiken für mehrere Länder zu. Die Credit Default Swaps (CDS) für Grossbritannien sind laut Alphaville auf 133 Basispunkte (am Montag noch 124,9 bp) gestiegen. Das bedeutet, dass die Anleger 133’000 Euro zahlen, um eine Anleihe im Index im Wert von 10 Mio. Euro für fünf Jahre gegen Ausfall zu versichern.

Desweiteren sind die CDS gestiegen: Für Spanien auf 156,3 Basispunkte (142,5 bp). Für Österreich auf 157,5 Basispunkte (146 bp). Für Deutschland auf 55,8 Basispunkte (55 bp). Für die USA (d.h. für die Treasuries) auf 70 Basispunkte (69 bp). Das bedeutet, dass die Anleger 70’000 Euro zahlen, um eine 10jährige amerikanische Staatsanleihe im Wert von 10 Mio. Euro für fünf Jahre gegen Ausfall abzusichern.

CDS sind Wertpapiere, mit denen Anleger sich gegen das Ausfallrisiko der Anleihen (Krediten) von Ländern und Unternehmen absichern können.

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