Die unerträglich lange Stagnation, das hohe Niveau an Unterbeschäftigung und das anhaltend träge Lohnwachstum legen nahe, dass die rigide Sparpolitik (besser gesagt die fiscal austerity) nach der Finanzkrise von 2008-2009 (GFC) ein Fehler war.
Was jetzt vorrangig ist, Investitionen voranzutreiben. Wenn der private Sektor es nicht tut, muss der öffentliche Sektor die Rolle übernehmen, gesamtwirtschaftlichen Erfordernissen Rechnung zu tragen.
SNB Präsident Thomas Jordan hat am Freitag in Bern gesagt, dass die konventionelle Geldpolitik endet, wenn das Zinsniveau die Nullzinsgrenze erreicht.
Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Schweizer Regierung, dass das Telefon für eine lockere Fiskalpolitik klingelt: nimm es endlich ab und antworte.
Auch Mario Draghi hat in diesem Sinn bei den jüngsten Frühjahrstagungen des IWF in Washington vergangene Woche die Regierungen in Europa zu mehr Unterstützung aufgerufen.
EZB Präsident hat besonders hervorgehoben, dass „unsere derzeitige Geldpolitik bereits sehr akkommodierend ist und bei Bedarf noch verstärkt werden kann. Aber wir erreichen einen Punkt, an dem die Fiskalpolitik immer wichtiger wird“.
Die öffentlichen Schulden in den fortentwickelten Volkswirtschaften und die Zinskosten, Graph: FT, Apr 26, 2019