Donnerstag, 9. August 2012

Entspannung in EUR/USD Basis Swaps


Obwohl Länderrisiko (sovereign risk), d.h. staatliche Ausfallrisiken im allgemeinen anhalten, hat sich der Refinanzierungsstress zuletzt wieder etwas entspannt.

Die Kosten für die europäischen Banken, sich in US-Dollar zu refinanzieren, ist auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken, wie ein Geldmarkt-Indikatoren laut Bloomberg andeuten.

Der 3-Monate Cross Currency Basis Swap, den Satz, den die Banken entrichten müssen, wenn sie Euro Zinszahlungen in den US-Dollar umtauschen wollen, lag heute morgen auf 33,5 Basispunkte, und damit unter dem Euribor-Satz. Das bedeutet minus 37 im Vergleich zum Wert von gestern. Es handelt sich dabei m.a.W. um die niedrigsten Kosten seit dem 25. Juli 2011.

Der 1 Jahres Basis Swap lag auf 38,5 Basispunkten, und damit unter Euribor. Das ist der niedrigste Wert seit dem 3. August 2011. Es bedeutet minus 39 im Vergleich zum Wert von gestern.


EUR/USD Basis Swaps, Graph: Morgan Stanley, Global Cross-Asset Strategy Group

Basis Swaps sind derivative Währungstauschgeschäfte z.B. zwischen dem dem Euro und dem US-Dollar.

Der negative Wert bedeutet, dass die Kreditnehmer weniger Euro erhalten, wenn sie Zahlungen in Dollar (gestützt auf Libor) im Austausch für einen im voraus vereinbarten Betrag in US-Dollar leisten.

Der Basis Swap Satz gilt als Mass für die Nachfrage nach US-Dollar. Der negative Wert in der Abbildung zeigt, dass die Investoren bereit sind, im Austausch weniger Zahlungen auf Kapital, das in nicht-Dollar Währungen (im Beispiel in Euro) ausgeliehen wurde, zu bekommen.

In den vergangenen Jahren versuchten die führenden Zentralbanken mit der Einführung von vorübergehenden Swap-Fazilitäten für US-Dollar-Liquidität die Anspannungen zwischen Angebot und Nachfrage für und nach US-Dollar zu normalisieren.

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