Mittwoch, 13. Mai 2009

China in Deflation

Die Verbraucherpreise (CPI) sind in China im April den dritten Monat in Folge gefallen. Die Preise sind in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt annualisiert um 1,5% zurückgegangen, nachdem Rückgang um 1,2% im März. Die Behörden bangen, dass die fallenden Preise Unternehmen und Verbraucher animieren, wieder Geld auszugeben. Der chinesischen Zentralbank steht aber jetzt mehr Spielraum zur Verfügung, den lockeren Kurs der Geldpolitik fortzusetzen. Die PBOC hat im vergangenen Jahr ihre Leitzinsen fünfmal gesenkt. Noch im April 2008 belief sich die Inflation auf 8,5%, nachdem zuletzt v.a. die Preise fürs Schweinefleisch durch die Decke geschossen waren.


China CPI, Graph: bloomberg.com

Der Erzeugerpreisindex (PPI) ist im vergangenen Monat um 6,6% gefallen, während die Einkaufspreise für Rohstoffe um 9,6% auf Jahresbasis eingebrochen sind. Die Frage ist nun, ob China in eine Deflationsspirale gerät? Das starke Kreditwachstum im ersten Quartal und der Verlauf der Renditen am Anleihenmarkt deuten darauf hin, dass die Marktteilnehmer einen optimistischen Ausblick für die Wirtschaft hegen. Die Rendite der 10-jährigen chinesischen Staatsanleihen ist in den vergangenen drei Wochen um 32 Basispunkte auf 2,89% zurückgegangen. Eine Fortsetzung der Zinssenkung durch die Zentralbank dürfte deflationären Tendenzen entgegenwirken.

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