
EZB Bilanzsumme, Graph: Manoj Pradhan, Morgan Stanley
Im Jahr 1998 war das US-Schatzamt wegen des Wettbewerbs um die 100 $ Noten, die höchst denominierten US-Banknoten besorgt, dass die grösseren Euro-Banknoten von Kriminellen verwendet werden könnten. Gary Gensler von US-Finanzministerium verwies damals darauf, dass 1 Million 100 $ Scheine 22 Pounds (10 kg) wiegen. 500 $ Scheine hypothetisch nur 4,4 Pounds (2 kg) wiegen würden. Eine Notenbank erzielt durch die Emission von Bargeld Nettoerträge, die als Seigniorage („Münzgewinn“) bezeichnet werden. Die Erträge erwachsen den nationalen Finanzministerien, sobald die Zentralbanken ihre eigenen Kosten dafür berücksichtigt haben. Die EZB hat im Verlauf der Finanzkrise Hunderte von Milliarden Euro Vermögenswerte unbekannter Qualität in ihre Bilanz aufgenommen. Sie hält mehr als 600 Mrd. Euro als Kollateral (Sicherheit) von Banken, welche Geld bei der EZB aufnehmen. Die Bilanzsumme der EZB ist auf rund 2'000 Mrd. Euro angeschwollen. Mit einer Eigenkapital-Basis von 78 Mrd. Euro verfügt die EZB über eine Hebelwirkung „wie ein Hedge Fonds auf Steroiden“, erklärt Prof. Buiter. In den vergangenen Jahren hat die EZB 50 Mrd. Euro an Seigniorage verdient. Im Jahr 2008, als die Lehman Brothers zusammenbrachen, belief sich der Ertrag der EZB auf 80 Mrd. Euro. Buiter schätzt den Seigniorage-Gewinn der EZB auf 2'000 Mrd. Euro bis 6'900 Mrd. Euro. Dank Seigniorage bleibt die EZB „super solvent“, betont Buiter. Die EZB macht jedoch keine Anstalten, um die höher denominierten Euro-Scheine zurückzuziehen. Es würde die Produktion erhöhen und die Kosten steigern, die 500 Euro-Banknoten durch kleinere Euro-Stückelungen zu ersetzen.
Hat tip Tracy Alloway FT Alphaville.
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