Wenn
erwartet wird, dass (a) eine Währung schwach bleibt und (b) die Finanzierungskosten
niedrig sind, d.h., dass der zugrunde liegende Zinssatz niedrig ist, ist davon
auszugehen, dass die betreffende Währung zunehmend die Rolle als
Finanzierungswährung spielt, und zwar für Positionen in „higher-beta“ und „high-risk“-Währungen.
James
Lord und Meena Bassily, Morgan Stanley
vertreten in einer gestern vorgelegten Analyse die Ansicht, dass der Euro demnächst
als eine Funding Currency gehandelt
werden dürfte.
Ein
weiterer Anhaltspunkt, festzuhalten, ob der Euro eine Funding Currency wird, ist, zu beobachten, wie Euro mit Währungen
aus Emerging Markets (EUR/EM) korreliert, oder zu hoch-Beta Währungen im
Allgemeinen. Mit dem globalen Risiko-Sentiment müsste die Korrelation zunehmen.
Steigt die Risikobereitschaft, werten sich die EM-Währungen gegenüber dem Euro
auf.
Euro
Finanzierungskosten fallen, Graph: James
Lord und Meena Bassily, Morgan Stanley
Ein
Beispiel: Ein Investor nimmt einen Kredit in Euro auf, und legt das Geld in eine
Staatsanleihe in TRY an. Natürlich muss man dabei das Währungs- und
Länderrisiko mitberücksichtigen.
0%
Turkey 2013, (Laufzeit: March 20, 2013), Kurs: 94,49%, Graph: UBS
Oder
es gibt Anleger, die sich in Euro verschulden, um das Geld in Staatsanleihen
von Australien und Neuseeland zu investieren.
PS:
Eine
Funding Currency ist eine Währung,
die für Carry-Trade umgetauscht
wird. Eine Finanzierungswährung hat i.d.R. einen niedrigen Zinssatz. Investoren
leihen sich die Finanzierungswährung und nehmen Positionen in einer anderen
Währung, die i.d.R. höher verzinslich ist. Der japanische Yen galt beispielsweise
wegen der niedrigen Zinsen in Japan lange als Finanzierungswährung.
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