Die
Kerninflation verharrt in der Schweiz
den 9. Monat in Folge negativ. Im Juni belief sich die Inflation (ohne frische
und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe) auf Minus 1,2%.
Wie
dem von der SNB gestern vorgelegten
Monatsheft (July 2012) zu entnehmen ist, verbleibt auch der getrimmte
Mittelwert (TM15), der wie die
Kerninflation ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation
liefert, unter der Null Marke: Minus
0,1%. Der TM15 verbucht damit den 5. Monat in Folge einen negativen Wert.
Die
Schätzungen der Kerninflation sind nützlich,
weil die am Konsumentenpreisindex (CPI)
gemessene Teuerung kurzfristigen Schwankungen unterliegt.
Gemessen
am Produzenten- und Importpreisindex betrug der Preisrückgang in der Schweiz
im Mai 2012 innert Jahresfrist Minus 2,3%.
Schweiz:
Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph:
ACEMAXX ANALYTICS
PS: Der vorübergehende Anstieg der Teuerung
im März 2011 ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines höheren
Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung
und Schuhe zurückzuführen.
Die
Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet eine Inflation von Minus
0,5% für 2012.
Die
Schweizerische Eidgenossenchaft hat zuletzt am vergangenen Dienstag auf einer
Auktion Geldmarktpapiere mit 3 Monaten Laufzeit (18. Oktober
2012) zu einer Rendite von Minus 0,699% verkauft. Während die Gebote in
Höhe von 2,05 Mrd. Franken eingegangen sind, wurden 475,5 Mio. Franken
zugeteilt.
Die
Minus-Renditen legen nahe, dass die Investoren bereit sind, negative Verzinsung
in Kauf zu nehmen, um ihr Vermögen sicher aufzubewahren. Die Anleger tauschen
Geld für Sicherheit. Umgeben von der depressiven Wirtschaft im Euroland steht auch
in der Schweiz nicht die Verzinsung des Kapitals, sondern die Rückzahlung des
Kapitals im Vordergrund.
Schweiz
Zinsstrukturkurve, Graph: SIX Swiss
Exchange
Die
Renditen der schweizerischen Staatsanleihen:
2
Jahre: -0,327%
3
Jahre: -0,271%
4
Jahre: -0,125%
5
Jahre: -0,019%
10
Jahre: 0,491%
PS:
Beim
TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten
und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex
ausgeschlossen.
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