Die
dänische Zentralbank belastet seit dem 5. Juli Geschäftsbanken eine Gebühr für die Giroguthaben, die die Banken bei der Zentralbank halten.
Vor
diesem Hintergrund beschreibt Paul
Krugman sich in seinem Blog, dass die erste Welle der Angriffe auf den Euroraum nach der
grossen Kreditvergabe der EZB an die Banken, die als Sicherheit Staatsanleihen
hinterlegen, nachgelassen hat, da die
EZB auf eine indirekte Art und Weise Staatspapiere angekauft hat. Die sieben
Monate Zeit, die die EZB damit gewonnen hat, wurde aber von europäischen
Politikern verschwendet.
Nun
sind wir wieder in der Krise und Dänemarks Status als sicherer Hafen ist noch
extremer, hält Krugman fest. Wie extrem? Die nominalen Zinsen sind jetzt negativ. Die Zentralbank berechnet für
die Sichteinlagen der Geschäftsbanken eine Gebühr von 0,2%. Die Rendite der
Staatspapiere mit 2 Jahren Laufzeit beträgt minus 0,23%.
Die
erste Frage, die hier zu stellen ist, warum jeder nicht einfach ein Stapel von
Währung hält, um zumindest einen Null Prozent Ertrag zu erzielen? Die Antwort
hat laut Krugman mit Lagerkosten zu tun: Die Kosten für die Anmietung eines
Tresors plus das Risiko, dass das Geld von Mäusen angeknabbert wird. Diese
Kosten können aber nicht sehr gross sein. Aber sie sind vermutlich gross genug,
dass die Erzielung einer kleinen negativen Rendite „realisierbar“ erscheint.
Die
andere Frage, die zu stellen ist, warum die Rendite der dänischen
Staatsanleihen sogar noch niedriger notieren als die der deutschen
Staatsanleihen? Denkt etwa jemand daran, dass Deutschland in einen Liquiditätsengpass geraten könnte?
Eine
Situation, wo so was vorkommen könnte, ist, wenn der Euro verschwindet und
Deutschland seine eigene Landeswährung wieder einführt, erklärt der Träger des
Wirtschaftsnobelpreises. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht gibt es einige
Besorgnise über Deutschland, dass es eine Menge Geld herausrückt, um den Euro
zu retten.
Wie
auch immer, was in Dänemark
geschieht, ist ein Indiz dafür, wie schwer die Euro-Krise ist, und so schwer,
dass die Menschen bereit sind, eine Gebühr dafür zu zahlen, damit ihr Geld
irgendwo sicher gelagert ist, legt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor dar.
PS:
Krugman
hatte im vergangenen Herbst auf Dänemarks Status als sicheren Hafen hingewiesen, als die
erste Welle von spekulativen Attacken auf das Euro-System losging.
Dänemark
war in der Lage, zu wesentlich günstigeren Zinssätzen als scheinbar vergleichbare
Länder wie z.B. Finnland Geld aufzunehmen, obwohl Dänemark seine Landeswährung
an den Euro gekoppelt hat.
Die
Anbindung der dänischen Krone (DKK) an den Euro hat laut Krugman die
zusätzliche Flexibilität Dänmarks Vorteile daraus, eine eigene Währung zu
haben, widergespiegelt, auch wenn das Land keine Absicht hatte, Geld zu
drucken, um die Staatsschulden zu finanzieren. Die Tatsache, dass Dänemark es angesichts
einer Liquiditätskrise jederzeit tun könnte, war es Wert.
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