Freitag, 13. Juli 2012

Preisniveau sinkt in der Schweiz weiter


Der deflationäre Trend in der Schweiz bleibt hartnäckig. Der Index für die Produzenten- (jährlich: -1,2%) und Importpreise (jährlich: -4,1%) ist im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,3% gesunken. Der gesamte Index liegt damit innert Jahresfrist um 2,2% tiefer.

Auch die Kerninflation fällt den 9. Monat in Folge. Die Inflationsrate ohne Rostoffe sowie schwankungsintensive Produktgruppen (wie landwirschaftliche Produkte, Fleisch, Mineralölprodukte, Metalle und Gas) ist annualisiert um 2,2% gefallen.

Warum ist Deflation schlimm, ja sogar schlimmer als Inflation? Weil ein allgemeiner Rückgang des Preisniveaus über längere Zeit bedeutet, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sich verringert, weil der reale Wert der Schuldenlast ansteigt. Deflation verletzt das Ziel der Preisstabilität genauso wie Inflation.


Schweiz Kerninflation, Veränderung zum Vorjahr, Graph: BFS (Bundesamt für Statistik), Neuchatel

Die Schweiz hat am 11. Juli zwei Staatsanleihen ausgegeben.

Die eine mit einer Laufzeit von 25 Jahren: Gebote: 5,5 Mrd. CHF, Zuteilung: 422,7 Mio. CHF zu einer Rendite von 1,011%

Und die andere mit einer Laufzeit von 12 Jahren: Gebote: 17,3 Mrd. CHF, Zuteilung: 153,1 Mio. CHF zu einer Rendite von 0,657%.

Auch die Schweizer Wirtschaft leidet unter der Fluch der harschen Austeritätspolitik der EU. Da die Inflationsrate negativ ist und der Nominalzins an der Nullgrenze liegt, ist es nicht völlig verkehrt, wenn es Investoren gibt, die eine Anleihe mit 25 Jahren Laufzeit, die eine Rendite von 1% aufweist, kaufen.

Die Euro-Swiss-Futures signalisieren für weitere zwei Jahre negative Renditen am Schweizer Geldmarkt.

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