Selten
hat die deutsche Volkswirtschaftslehre so viel Staub aufgewirbelt. Zunächst der
nationalistisch geprägte, saloppe Protest-Aufruf der Anhänger
der Zombie-Economics, moderiert von Hans-Werner Sinn. Dann der andere offene Brief von Ökonomen in
Deutschland, geleitet von Michael Burda, der als Antwort einen Schlagabtausch ausgelöst hat. Und
schliesslich das Sondergutachten des Sachverständigenrats, präsentiert von Peter Bofinger.
Der
Sachverständigenrat (SVR) sieht sich
nach eigenen Angaben aufgrund der Gefahren, die sich von der sich immer weiter
verstärkenden systemischen Krise der Währungsunion ausgehen, veranlasst, der
deutschen Bundesregierung ein Sondergutachten
vorzulegen.
Der
Sachverständigenrat zeigt in diesem Gutachten Wege auf, wie die
Staatsschuldenkrise beendet werden kann und welche Massnahmen nötig sind, um
den Bankensektor nachhaltig zu stabilisieren.
Teufelskreis
der Banken-, Staatsschulden- und
makroökonomischen Krise, Graph:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in:
„Nach dem EU-Gipfel: Zeit für
langfristige Lösungen nutzen“. July 5, 2012.
Der
europäische Banken- und Finanzsektor ist in einer akuten Krisensituation, die
schnelles Handeln der Politik erfordert, schreiben die Autoren Peter Bofinger,
Claudia M. Buch, Lars P. Feld, Wolfgang Franz und Christoph M. Schmidt.
Der
Sachverständigenrat klagt zugleich regulatorische Versäumnisse der
Vergangenheit.
Konsolidierung
der öffentlichen Finanzen im Euroraum, Graph:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in:
„Nach dem EU-Gipfel: Zeit für
langfristige Lösungen nutzen“. July 5, 2012.
Die
Wirtschaftsweisen schlagen einen 3-Punkte-Plan
vor, an welchem sich die Politik mit folgenden Elementen orientieren soll: (a)
akutes Krisenmanagement, (b) bisherige Versäumnisse nachholen und (c) keine
Schnellschüsse hin zur Bankenunion.
Eine
gute Zusammenfassung („Highlights“)
des Gutachtens findet sich im Handelsblog von Olaf Storbeck.
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