Daniel Gros greift in einem von der Spardoktrin
durchdrungenen Artikel "Austerity is
unavoidable after a bout of profiligacy“) in voxeu das Manifesto von Krugman und Layard an.
Keine Frage: Gros‘ Argumentation ist
langweilig.
Simon Wren-Lewis bemerkt in seinem Blog, dass die Argumente der anderen Seite nicht besser werden, aber es
um „eine Schlacht geht, die wir gewinnen müssen“. Die makroökonomische Theorie
ist so klar, dass die Austerität in der gegenwärtigen Situation die Produktion (output) reduzieren und die
Arbeitslosigkeit erhöhen wird. Die Evidenz ist auch ungefähr so eindeutig wie immer in der Makroökonomie.
Auf
der anderen Seite sieht die Evidenz, die Gros vorführt, wie folgt aus. Die
Erholung der US-Wirtschaft war ähnlich wie die der Eurozone und die USA hatten
am Anfang expansivere Fiskalpolitik,
sodass die Austerität nicht so wichtig ist.
Dies
sind die Art von Argumenten, die wir verwenden, um unsere Studenten davon zu
überzeugen, dass sie einen Kurs für Ökonometrie besuchen sollen, erklärt der an
der Oxford University lehrende
Wirtschaftsprofessor.
Warum
gilt aber dasselbe Argument nicht für die Geldpolitik?
Die
Zinssätze sind schnell gesenkt worden, mehr in den USA als in der Eurozone.
Aber die Erholung war ähnlich, sodass die Geldpolitik auch keine Rolle spielt.
In Grossbritannien ist die Erholung zum Stillstand gekommen, obwohl die Zinsen auf
Null liegen. Die niedrigen Zinssätze länger niedrig zu halten, kann langfristig
Probleme verursachen, sodass wir die Zinsen jetzt anheben, wenn nicht heute,
dann gestern! Niemand macht dieses Argument, weil es so offensichtlich dumm
ist. Also warum denken gute Ökonomen, dass sie dasselbe Argument für die
Fiskalpolitik verwenden können?
Das
einzig vertretbare Argument für die Austerität ist jetzt, dass wir ein
kritisches Verschuldungslimit erreicht haben. Aber das niedrige Zinsniveau in
Grossbritannien und Renditen für die US-Staatsanleihen (und überall sonst ausser Eurozone) machen alles klar.
Jeder
ist damit einverstanden, dass wir, sobald die Erholung der Wirtschaft
abgeschlossen ist, damit beginnen müssen, die Verschuldung abzubauen. Jeder is
damit einverstanden, dass die Zinsen, sobald die Erholung der Wirtschaft
abgeschlossen ist, steigen müssen. Aber fast niemand argumentiert jetzt zu Gunsten
von höheren Zinsen. Warum bedarf es heute also der Austerität?
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