Der
Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan begrüsst in einem Interview mit dem Handelsblatt aus Düsseldorf die
Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels als einen Schritt in die richtige Richtung.
Jordan
unterstreicht, wie wichtig es ist, die Abhängigkeit zwischen Staaten und Banken
durch eine Bankenunion zu
vermindern: „Damit könnte man die Rekapitalisierung der wichtigsten Institute
in der Euro-Zone in einem gemeinschaftlichen Schritt vollziehen. Über eine
Bankenunion könnte man am schnellsten eine vertiefte Integration erreichen“.
Jordan
hat zugleich keinen Zweifel daran gelassen, dass die SNB den Mindestkurs des Frankens gegenüber
dem Euro mit allen Mitteln verteidigen werde: „Wir sind bereit, den Mindestkurs
wenn nötig mit unbegrenzten Devisenkäufen durchzusetzen“.
Die
SNB hat vor einem Monat verlauten lassen, um
Spekulanten abzuschrecken, weitere Massnahmen zu prüfen.
Jordan
hat nun im Interview hervorgehoben, dass die SNB Kapitalverkehrskontrollen und Negativ-Zinsen
nicht ausschliesst, wenn sich die Krise weiter verschärfen sollte.
Mit
der Wiederholung der Drohung, auf harsche Massnahmen zurückzugreifen, betont
Jordan damit die Glaubwürdigkeit der geldpolitischen Strategie der SNB seit
Beginn der Finanzkrise (2008).
Es
handelt sich dabei um den sog. Chuck
Norris-Effekt der Geldpolitik, wobei die Zentralbank nur anzukündigen braucht, ein glaubwürdiges
Ziel anzupeilen. Die SNB muss also nur sagen, dass
sie unbegrenzt Euro gegen Franken kauft. Das Versprechen muss nicht einmal
eingelöst werden. Es reicht, darauf hinzuweisen. Weil sie es kann.
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