Mittwoch, 18. Juli 2012

IWF sieht im Euro-Raum Deflationsgefahr


Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet im Euro-Raum mit einem Deflationsrisiko. Die allgemeine Inflation dürfte im Jahr 2013 im Euro-Raum voraussichtlich deutlich unter 2% fallen, und dort bis 2014 verbleiben, heisst es in einem heute vorgelegten Bericht (Euro Area Policies, July 2012) des IWF.

Obwohl die Inflationserwartungen noch weitgehend verankert sind, deuten Indikatoren im Markt auf „nach unten“. Die Kerninflation signalisiert einen sehr niedrigen Inflationsdruck.

Angesichts des gedämpften Wachstumsausblicks gibt es eine beträchtliche Gefahr, dass die Inflation auf mittlere Sicht sogar negativ wird.


Euro-Raum Allgemeine Inflation Prognosen, Graph: IMF, Euro Area Policies, July 2012

Insbesondere geben die IWF-Projektionen eine Wahrscheinlichkeit von 25% an, dass die Inflation bis Anfang 2014 unter Null fällt.

Das Deflationsrisiko ist in den schneller wachsenden Volkswirtschaften relativ gering, aber signifikant in der Peripherie, wo die Preise und Steuererhöhungen einen noch schweren Preisdruck (aus noch erheblichen Produktionslücken) nach unten verdecken, lautet die IWF-Analyse.

Dieses disinflationäre Umfeld wird in weiten Teilen der Peripherie es erschweren, die Last der Schulden zu reduzieren.


Euro-Raum Leistungsbilanz: Nordeuropa versus Südeuropa, Graph: IMF, Euro Area Policies, July 2012

PS: Zur Erinnerung: Ökonomen wie z.B. Heiner Flassbeck warnen bereits seit dem Ausbruch der Euro-Krise vor Deflationsgefahr.

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