In
den vergangenen zwei Wochen sind auch die Rendite der kurzfristigen Staatspapiere in
Deutschland, Dänemark, Frankreich, Finnland und Österreich unter Null gerutscht.
Was
auffällt, ist, dass unterdessen auch die sog. „semi-core“ Euro-Länder am Kapitalmarkt Mittel aufnehmen können, die
günstiger kommen als die Inflationsrate.
Die EZB hat vor zwei Wochen den Zinssatz für
die Einlagefazilität auf Null gesenkt, was den Trend "Geld für Sicherheit" zu
tauschen, verstärkt. Der Euro wird am Swap Markt (Basis Swaps) vermehrt für Carry Trade-Geschäfte
als Funding Currency eingesetzt.
„Core“ und „Semi-Core“ im Euro-Raum
konvergiert gegen Null Prozent, Graph:
Laurence Mutkin, Morgan Stanley
Anton
Heese nennt es „Steamroller Effect“
(Dampfwalzen-Effekt): während die Kurve flacher wird, werden die Spreads
fester. Darüber hinaus nehmen Kreditrisiko-Prämien für höhere Qualität aufgrund
der wachsenden Suche nach Rendite ab. Die Korrelation in Bezug auf die Credit
Spreads zwischen italienischen und deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren
Laufzeit bleibt aber negativ.
Es
geht nicht um die Verzinsung des Kapitals, sondern um die Rückzahlung des
Kapitals, sagte ein Fondsmanager neulich: „return of capital is the new return on capital“
(via FT Alphaville).
Die
Anlagemöglichkeiten scheinen angesichts der anhaltenden Stagnation und
Rezession zu schrumpfen. An Liquidität mangelt es aber nicht. Das heisst, dass
das Angebot abnimmt, während die Nachfrage steigt. In Abwesenheit von Inflationsgefahr führt die starke
Nachfrage (zwecks Kapitalerhalt) nach liquiden, sicheren und hochwertigen
Anlagen zu fallenden Renditen.
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