Es
war einmal ein reicher Mann namens Romney, der für die Präsidentschaft
kandidierte. Er konnte behaupten, mit beträchtlicher Rechtfertigung, dass sein
Reichtum gut verdient war, dass er eine Menge getan hatte, um gute Jobs für
amerikanische Arbeitnehmer zu schaffen, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne am Montag („Mitt’s Gray Areas“) in NY Times.
Dennoch
hat die Öffentlichkeit verständlicherweise wissen wollen, wie er so reich wurde
und was er mit seinem Reichtum getan hat. Er gab umfangreiche Informationen
über seine finanzielle Geschichte frei. Aber es war vor 44 Jahren. Und der
Gegensatz zwischen George Romney and sienem Sohn Mitt zeigt heute dramatisch,
wie Amerika sich geändert hat, legt Krugman dar.
George
Romney hat ein Auto-Unternehmen geführt: American Motors. Und er konnte es gut.
Romney hat das Vermögen des Unternehmens ausgebaut. Ganz abgesehen davon hat er
die Arbeitsplätze vieler Amerikaner gerettet, was ihn persönlich reich machte.
Wir wissen das alles, weil er während seiner Kampagne für die Präsidentschaftswahl
seine Steuererklärungen (12 Jahre) veröffentlicht hat. Die Erträge belegen,
dass er viel Steuern bezahlt hat, 37% über den gesamten Zeitraum.
Nun
schnell vorwärts zu Romney, dem Sohn. Im Gegensatz zu seinem Vater ist Romney
nicht reich geworden, indem er Dinge hergestellt hat, die die Menschen kaufen
wollen. Er hat sein Vermögen durch Financial
Engineering gemacht, wobei in vielen Fällen Arbeitnehmer ihre Jobs verloren.
George Romney war aufgeschlossen und entgegenkommend. Aber Mitt Romney hält seine
Finanzen weitgehend geheim, schildert Krugman weiter.
Sagen
wir so: Gab es jemals zuvor einen wichtigen Präsidentschaftskandidat, der ein Multimillionen
Dollar Schweizer Bankkonto gehabt hat, plus Dutzende von Millionen auf Cayman
Islands, dem berühmten Steuerparadies?
Dann
ist sein individuelles Rentenkonto erwähnenswert, mit jährlichen Beiträgen
beschränkt auf ein paar tausend Dollar pro Jahr. Irgendwie landet Romney auf
einem Konto im Wert von 20 bis 101 Mio. Dollar.
Es
gibt laut Krugman legitime Möglichkeiten, dass das passieren konnte. Aber die
Wähler haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren. Was ein Mensch mit
seinem Geld macht, ist sicherlich ein wichtiger Anhaltspunkt, um seinen
Charakter zu kennen, argumentiert der Träger des Wirtschaftsnobelpreises
(2008).
Eine
weitere Sache: In dem Ausmass, dass Romney eine kohärente politische Agenda
hat, erfordert er Steuersenkungen für sehr reiche Leute, wobei die Steuersätze heute
etwa um die Hälfte tiefer sind als zu der Zeit seines Vaters. Ein Mann, der so
etwas befürwortet, hat eine besondere Verpflichtung gegenüber den Wählern, zu erklären,
in welche Ausmass er persönlich von dieser Politik profitieren würde.
Doch
ist es offensichtlich etwas, was Romney nicht mitmachen will. Und wenn er die
Wahrheit über seine Investitionen nicht enthüllt, können wir nur annehmen, dass
er etwas ernsthaft Schädigendes versteckt, fasst Krugman zusammen.
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