Allan Meltzer schreibt in einem wunderlichen
Artikel („What’s Wrong With the Federal
Reserve?“) in WSJ, dass die Märkte Angst vor der
Inflation signalisieren, was in der Tat überhaupt nicht zutrifft. Denn ein
Blick auf die solide Abbildung der Cleveland
Fed zeigt, wie die Inflationserwartungen verlaufen.
David Glasner bemerkt in seinem Blog, dass es für ihn kein
Vergnügen ist, wenn er „Meltzers abgründigen Artikel“ in WSJ über die Fed und
die aktuelle Geldpolitik als „peinlich“ beschreibt.
Meltzer
denkt nämlich, dass die Fed heute von einem Haufen Day Traders geleitet wird. Welche Anzeichen sieht aber der an der Carnegie Mellon University’s Tepper
School lehrende Wirtschaftsprofessor für die Unfähigkeit der US-Notenbank? „Die
Zinsen am Markt sind für alle Laufzeiten der Staatsanleihen die niedrigsten
seit der Gründung der Republik“.
Das
ist erstaunlich, kommentiert Glasner. Denn Prof. Meltzer wird als einen der
Gründerväter (zusammen mit Milton
Friedman und Karl Brunner) des
modernen Monetarismus angesehen, wonach die nominalen Zinssätze in erster Linie
durch die Inflationserwartungen bestimmt werden.
Es
ist aber tatsächlich schlimmer, als Glasner erkennt, hebt Paul Krugman in seinem Blog mit Hinweis auf das hoch entwickeltste Mass für Inflationserwartungen
der Cleveland Fed hervor.
Inflationserwartungen
(10Jahre), Graph: Fed Cleveland
Meltzer
schlägt die gleiche Trommel seit drei Jahren. Der Träger des Wirtschaftsnobelpreises
hatte bereits vor drei Jahren, als Meltzer im Mai 2009 einen ähnlichen absurden Artikel („Inflation Nation“) in NY Times verfasst hatte, darauf hingewiesen.
Man könnte meinen, dass das vollständige Versagen Meltzers Prognose von der
Inflation, die sich nicht materialisiert hat, ihn davon abhalten würde, weitere
absurde Aussagen zu machen. Ganz im Gegenteil bleibt sein Dogmatismus völlig
ungeschüttelt, legt Krugman dar.
Hat
ein einziger prominenter Ökonom oder ökonomischer Prognostiker, der bisher
alles falsch gehabt hat, zugegeben oder sogar einen Hauch von Demut gezeigt?
Hat jemand vielleicht angedeutet, dass die wirtschaftspolitischen Ratschläge,
die er erteilt hat, angesichts des Totalausfalls der vorhergesagten Vorkommnisse
falsch sein mochten. Es gibt keinen einzigen Ökonomen, moniert Krugman weiter.
Glasner legt nahe, dass
Meltzer durch den Einfluss von Murdoch korrumpiert worden ist. Krugman ist
nicht einverstanden. Er hege keine Zuneigung für Murdoch. Aber eines der vielen
unangenehmen Dinge, die wir in dieser Krise gelehrt haben, ist, dass es von
Anfang an viele geistige Korruption im Wirtschafts-Beruf gegeben hat.
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