Die
aktuellen EZB-Daten über die grenzüberschreitende Kreditvergabe zeigen das
niedrigste Kreditwachtum seit 2009, wie Morgan
Stanley, Europe in einer heute vorgelegten Analyse berichtet.
Die
Kreditvergabe der europäischen Banken ausserhalb des Euroraums ist im Mai um 3,6% (auf Jahresbasis) gefallen. Es
entspricht dem niedrigsten Niveau seit Beginn der zweiten Phase der
Finanzkrise.
Die
Kreditvergabe der europäischen Banken innerhalb des Euroraums sind hingegen um 4,9% (auf Jahresbasis) gestiegen,
wobei das Plus vor allem auf den Euro-Kern zurückzuführen ist.
Es
gibt offensichtlich einen enormen Druck, grenzüberschreitende Finanzierungen in
US-Dollar einzuschränken. Die europäischen Banken scheinen das Augenmerk dem Binnenmarkt
der EU zu richten, um im Angesicht der anhaltenden politischen und
wirtschaftlichen Spannungen im Euroland die Risiken zu minimieren.
Europäische
Banken: Kreditvergabe innerhalb und ausserhalb der Euro-Zone, Graph: Morgan Stanley, Europe
Das
Morgan Stanley, Team Europe geht
davon aus, dass die grenzüberschreitende Konsolidierung die Divergenz zwischen
den europäischen Ländern verschärfen dürfte.
Die
ökonomischen Auswirkungen sind kritisch, sodass sie auf Kreditbedingungen in
Südeuropa lasten und die Spannungen verstärken könnten.
Die
Indikatoren für Finanzierung und Liquidität deuten darauf hin, dass die
kurzfristigen Refinanzierungskosten zwar unter Krisen-Hochs liegen, aber die
durchschnittliche Laufzeit von Refinanzierungskosten oberhalb der Spreads für
neue Kredite verbleiben.
Euro
/ USD Basis Swaps, Graph: Morgan
Stanley, Europe
Basis
Swaps sind derivative Währungstauschgeschäfte zwischen z.B. dem Euro und dem
US-Dollar.
Der
negative Wert auf der Abbildung deutet darauf hin, dass die Investoren einen Abschlag auf Euro-Verzinsung in Kauf
nehmen müssen. Das heisst, dass die Kreditnehmer weniger Euro erhalten, wenn
sie Zahlungen in Dollar (gestützt auf Libor) im Austausch für einen im voraus
vereinbarten Betrag Dollar leisten.
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