Am
Ende der Woche lagen die Renditen der spanischen Staatsanleihen mit 10 Jahren
Laufzeit auf knapp 7%, sogar höher
als im letzten Herbst, als die EZB das grosse LTRO-Programm aufnahm, schreibt Paul
Krugman in seinem Blog.
Das
LTRO hat bloss Zeit gewonnen. Nicht mehr.
Die
spanische Regierung klingt verständlicherweise ein wenig verzweifelt. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy sagt, dass die Länder der Eurozone dringend
Entscheidungen umsetzen müssen, einschliesslich des Ankaufs von Staatsanleihen,
wie im Juni vereinbart worden ist, da das Land sein Haushaltsdefizit unter den
gegenwärtigen Bedinungen nicht finanzieren kann.
Die
EZB hat die Zinsen gesenkt, aber die Investoren sind enttäuscht, weil sie erwartet hatten, dass die
EZB zugleich anfangen würde, spanische und italienische Staatsanleihen anzukaufen.
„Die EZB wird nur dann Staatsanleihen ankaufen, wenn sie es für notwendig hält,
die Inflation auf Kurs zu halten“, sagt Benoit
Coeure, ein Direktoriumsmitglied der EZB.
Spaniens
Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit, Rendite, Graph: Bloomberg
Wenn
die Regierung beschliessen, es zu tun, dann sollen sie weitermachen. Das heisst
nicht, dass die EZB italienische und spanische Staatspapiere auf dem Markt nicht
kaufen kann, aber sie wird es tun, wenn es aus geldpolitischen Gründen
notwendig ist, und sonst nicht, hat Coeure am Freitag erklärt.
Die
EZB vermittelt kein Gefühl der Dringlichkeit. Das ist erstaunlich. Die Chancen,
dass der Euro auseinanderfällt, steigen jeden Tag, kommentiert Krugman als
Fazit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen