Dienstag, 24. Juli 2012

Konjunkturpakete und Depression: Henne-Ei-Problem?


“Wenn Staatsausgaben tatsächlich Wohlstand schaffen würden, wenn Paul Krugman Recht hätte, dann gäbe es keinen einzigen Menschen in Armut auf der Welt“, sagt Brian Wesbury (via Business Inside).

„Jede Volkswirtschaft würdee dann um 4% wachsen, mit einer Arbeitslosenquote von 4%. Aber es ist nicht wahr“, fügt der Chefökonom von First Trust Advisors hinzu.

Was für eine unqualifizierte Aussage!

Warum gibt es in der fast fünf Jahre anhaltenden Finanzkrise immer noch Leute, die nicht aufhören, zu sagen: „Sie behaupten, dass Staatsausgaben Arbeitsplätze schaffen können. Aber warum boomt die griechische Wirtschaft dann nicht? Huh?“

Bemerkenswert ist, dass niemand jemals gern zugibt, alles falsch vorausgesagt zu haben. Völlig dumme Irrtürmer verschwinden irgendwie nicht, sondern sie verbleiben in voller Kraft, egal, wie dumm sie sind.

Man könnte meinen, dass die vorbehaltliche Natur der Aussage vergessen wird: expansive Fiskalpolitik hat einen positiven Effekt, wenn die Wirtschaft depressiv ist und die Geldpolitik die Wirtschaft nicht ankurbeln kann. Das ist ein typischer Fall, wenn die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt, erklärt Paul Krugman in seinem Blog.

Es ist ja nicht so, dass die Befürworter von Konjunkturpaketen (fiscal stimulus) diesen Punkt nicht wieder und wieder vorgetragen hätten, so wie Keynes es ausgedrückt hat, dass nicht der Abschwung, sondern der Aufschwung der richtige Zeitpunkt für Sparmassnahmen ist. Aber nein. Es gibt Experten wie Wesbury, die sagen, dass Krugman damit völlig falsch liege.

Was erstaunlich ist, dass die Bilanz der Prognosen von Wesbury, um es milde zu formulieren, in der Vergangenheit viel zu wünschen übrig liessen.

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